| Titel | Emily the Criminal |
| Genre | Thriller, Drama |
| Jahr | 2022 |
| FSK | 16 |
| Regie | John Patton Ford |
Heimkinostart: unbekannt
Eine moralische Zwickmühle
Klauen darf man nicht! So wird es den Menschen seit ihrer Kindheit von ihren Eltern gelehrt. In Anbetracht der angespannten gesellschaftlichen Situation ist dies eine ziemlich einseitige Betrachtungsweise und lässt das Thema der sozialen Gerechtigkeit vollkommen außen vor. Was, wenn man von der Gesellschaft nicht ausreichend versorgt wird? Was, wenn die einzige Möglichkeit, seine Existenz zu sichern, der Weg in die Kriminalität ist? Diese Frage muss sich Aubrey Plaza auch im Thriller-Drama „Emily The Criminal“ stellen…

Und darum geht es…
Emily sitzt auf einem riesigen Schuldenberg ohne Aussicht auf Besserung. Seit ihrer Verhaftung wegen einer Lappalie vor einigen Jahren, hat es die junge Frau schwer eine ordentliche Festanstellung zu bekommen und hält sich stattdessen mit schlecht bezahlten Aushilfsjobs gerade so über Wasser – und das steht ihr mittlerweile bis zum Hals. Getrieben von der Not, lässt sich auf einen Kreditkartenbetrug ein. Was zu Beginn vollkommen harmlos wirkt, entwickelt sich schnell zu einer ungeahnten Katastrophe, die sie immer tiefer in ein gefährliches Milieu hineinzieht…

Auf den Spuren von „Uncut Gems“
Es ist überaus beeindruckend, was für eine intensive Sogwirkung die Safdie-Brüder mit ihren nervenaufreibenden Hochspannungsfilmen „Uncut Gems“ und „Good Time“ aus fast schon banalen Alltagssituationen herausholen – und das ganz ohne rasante Actionszenen oder furchteinflößende Schockeffekte. Dieser unverkennbarer Stil erhält nun auch Einzug in John Patton Fords Regiedebüt „Emily the Criminal“. Wenn sich die Titel(anti)heldin Emily mit ihren unüberlegten Entscheidungen immer tiefer in die ausweglose Situation manövriert, hält das Publikum gebannt den Atem an.

„Emily the Criminal“ setzt von Anfang an auf eine Unheil verheißende Nervosität, die sich auch in der rastlosen Kameraarbeit widerspiegelt – und das bereits lange vor der eigentlichen Eskalation. Leider findet der Thriller bereits nach rund einer halben Stunde seinen Höhepunkt und nimmt den Zuschauer*innen dabei viel zu früh den erhofften, aber durchaus unangenehmen Druck von der Brust. Dass „Emily the Criminal“ auch darüber hinaus noch funktioniert, liegt t zu großen Teilen an einer überaus engagierten Aubrey Plaza. Nicht neu, nicht perfekt, aber durchaus sehenswert!

Fazit
Ein nervöser Trip mit einer starken Aubrey Plaza!
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