Shot in the Dark: Kritik zum brutalen FSK-18-Thriller!

TitelShot in the Dark
Genre Thriller
Jahr2022
FSK18
RegieFrank Amann

Heimkinostart: 27.01.2023

What’s in the Box?

“Was ist in der Box?” brüllt ein verzweifelter Brad Pitt am Ende des Thriller-Klassikers “Sieben”, wissend, dass die Antwort alles andere als liebsam ausfallen wird. Im düsteren Low-Budget-Thriller „Shot in the Dark“ wird den zuständigen Ermittlern ebenfalls ein Paket von einem Serienkillers zugespielt, doch anders als in David Finchers Meilenstein der Filmgeschichte ist der menschliche Inhalt hier eher hoffnungsvoller Natur und nicht etwa das Ende, sondern der Beginn eines außergewöhnlichen Serienkillerfilms, der aus seinen geringen finanziellen Mitteln rein technisch betrachtet ziemlich viel herausholt.

Shot in the Dark ©Lighthouse Film

Und darum geht es…

Vor zwei Jahren hat Autor William Langston einen großen Fehler begangen, der sein ganzes Leben beeinflussen soll. Er wird zum Opfer eines grausamen Serienkillers, der William seine größten Ängste und seine eigene Sterblichkeit vor Augen führt. (Lighthouse Film)

Shot in the Dark ©Lighthouse Film

Ein etwas anderer Serienkillerfilm

Es heißt, dass im Moment des Todes die einschlägigen Momente des Lebens noch einmal an uns vorbeiziehen. William ist gewissermaßen bereits tot, zumindest innerlich, das sagt schon der Lauf des Gewehres, den er fest gegen seinen Kiefer presst. Auch wenn er den Abzug nicht auslöst, hat er dem Leben seit dem tragischen Verlust seiner Partnerin längst entsagt. Diese Überlegung dient „Shot in the Dark“ als Leitfaden, der sich durch den gesamten Plot des düsteren Thriller-Dramas zieht. Das Publikum begleitet Williams Prozess des Sterbens und blickt gemeinsam mit ihm auf eine wechselhafte Liebesbeziehung mit schmerzhaftem Ausgang zurück – auch völlig losgelöst davon, dass er sich gleichzeitig – gefesselt und gefoltert – in einem echten Todeskampf befindet.

Shot in the Dark ©Lighthouse Film

Die Torturen, die William im, in der Gegenwart angesiedelten Folterszenario über sich ergehen lassen muss, bricht Regisseur Frank Amann mit Rückblenden in die Zeit vor und nach seinem Verlust, um die Höhen und Tiefen seiner Beziehung zu seiner verstorbenen Freundin zu beleuchten. Mal wabert die Musik zu den düsteren Bildern eines kompromisslosen Thrillers bedrohlich im Hintergrund, dann begleitet er mit verträumten Klängen ein sonnendurchflutetes Drama im körnigen Indie-Look. Der Spagat zwischen den Genres ist inszenatorisch überaus geschickt gelöst und auch Hauptdarsteller Kristoffer McMillan verleiht dem breitgefächerten Gefühlsspektrum Williams viel Ausdruck – und doch will der Funke nie ganz auf das Publikum überspringen. Ob das am blassen Antagonist, dem etwas schwerfälligen Tempo oder den repetitiven Folterszenen liegt, lässt sich nicht genau sagen. Fehlerfrei ist “Shot in the Dark” jedenfalls nicht – aber durchaus sehenswert.

Shot in the Dark ©Lighthouse Film

Fazit

Folterhorror trifft Indie-Drama in einem atmosphärischen, aber etwas trägen Thriller!

Bewertung: 3 von 5.

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