JUNG_E: Gedächtnis des Krieges – Kritik zum Netflix Film aus Südkorea!

TitelJUNG_E: Gedächtnis des Krieges
Genre Action, Sci-Fi
Jahr2023
FSK16
RegieSang-Ho Yeon

Netflix-Start: 20.01.2023

Das südkoreanische „I, Robot“

Ob als Auseinandersetzung mit ethnisch brisanten Fragen wie in Alex Garlands „Ex Machina“ oder als reines Popcorn-Kino wie im mit Will Smith prominent besetzten „I, Robot“ – das Thema künstliche Intelligenz bietet reichlich Nährboden für interessanten Sci-Fi-Stoff. Im südkoreanischen Sci-Fi-Actioner „JUNG_E: Gedächtnis des Krieges“ wirft „Train to Busan“-Regisseur Sang-Ho Yeon beide Elemente in einen Topf, legt dabei aber letztendlich doch mehr Wert auf den Unterhaltungsfaktor als auf die Ausarbeitung der ethnischen Konflikte.

JUNG_E: Gedächtnis des Krieges ©Netflix

Und darum geht es…

In einer dystopischen Zukunft kämpft die Menschheit ums Überleben, während ein verheerender Bürgerkrieg die Erde unbewohnbar gemacht hat. Yun Seo-hyun (Kang Soo-yeon) ist eine brillante Wissenschaftlerin und hat eine Mission: Sie soll die Erinnerungen und das Bewusstsein ihrer verstorbenen Mutter Yun Jung-yi (Kim Hyun-joo), einer legendären Soldatin, digital wieder zum Leben erwecken. Als Kyber-Soldatin soll Jung-yi mit ihrer militärischen Expertise die entscheidende Waffe im Krieg werden. Doch als Seo-hyun die moralischen und ethischen Dilemmata ihrer Arbeit hinterfragt, gerät das Projekt ins Wanken. Seo-hyuns Vorgesetzter Sang-Hoon (Ryu Kyung-soo) treibt jedoch das Experiment rücksichtslos voran und offenbart, dass persönliche Ziele und die Macht der Konzerne das Schicksal der Menschheit weit stärker beeinflussen, als sie es jemals erwartet hätte.

JUNG_E: Gedächtnis des Krieges ©Netflix

Stylisch as f#%k

Wenn sich die junge, bis an die Zähne bewaffnete Titelheldin gleich zu Beginn durch eine Horde Killer-Roboter ballert und ihre blechernen Widersacher mit rasant durchchoreografierten Moves in ihre Einzelteile zerlegt, konnte man annehmen, gerade einer hochauflösenden Zwischensequenz eines PS5-Shooters zuzuschauen. Für sich betrachtet hätten diese ersten 10 Minuten – das CGI ist großartig – auch hervorragend als spaßige und hyperstylische „Love, Death & Robots“-Episode funktioniert, vor allem da es nach einem harten Cut inhaltlich erst einmal in eine ganz andere Richtung geht.

JUNG_E: Gedächtnis des Krieges ©Netflix

Auch wenn der südkoreanische Sci-Fi-Film auch später immer wieder kürzere Action-Sequenzen und am Ende dann sogar ein ausladendes Action-Finale im Stil von „I, Robot“ für das Publikum bereithält, steht lange Zeit ein anderer Schwerpunkt im Zentrum der Geschichte. Neben einer dramatischen Mutter-Tochter-Beziehung beschäftigt sich „JUNG_E: Gedächtnis des Krieges“ lange Zeit mit ethischen Fragen rund um künstliche Intelligenz und das Klonen. Für ein ernstzunehmendes Drama bleiben beide Handlungssträngen zwar etwas zu eindimensional, als Bindeglied zwischen der stylischen Robo-Action erfüllen sie jedoch ihren Zweck und sorgen dabei für ein ausreichend emotionales Grundgerüst.

JUNG_E: Gedächtnis des Krieges ©Netflix

Fazit

Sehenswerte Sci-Fi-Action aus Südkorea!

Bewertung: 3.5 von 5.

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