Wenn sich die Dora Milaje in Marvels „Black Panther“ leichtfüßig und präzise durch Horden meist männlicher Widersacher kämpfen, könnten man zunächst meinen, es handele sich hierbei, wie so oft in der Welt der Comics, um eine weitere ausgefallene Idee aus der Feder der kreativen Köpfe hinter der Comic-Schmiede. Doch die weibliche Garde aus Wakanda hat einen echten geschichtlichen Hintergrund.Als das westafrikanische Benin noch auf den Namen Dahomey hörte, zeigte sich eine rein weibliche Eliteeinheit für die Sicherheit des damaligen Königs verantwortlich. Zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert waren die sogenannten Agojie die gefürchtetsten Kriegerinnen Afrikas – und „The Woman King“ erzählt ihre Geschichte!

Handlung
Die Agojie, eine rein weibliche Einheit von Kriegerinnen, verteidigten das afrikanische Königreich von Dahomey im 19. Jahrhundert mit ihren bemerkenswerten Kampfkünsten und einer Heftigkeit, die die Welt so bisher nicht erlebt hatte. Von wahren Ereignissen inspiriert, erzählt THE WOMAN KING von der emotionalen und epischen Reise der Generalin Nanisca die eine nachfolgende Generation von Kriegerinnen rekrutiert und auf den Kampf gegen einen Feind vorbereitet, der ihre Lebensweise zu zerstören droht. Denn für manche Dinge lohnt es sich zu kämpfen!

Kritik
Stärke Frauen in einem schwachen Skript! „The Woman King“ erinnert an das vergangene Hollywood-Kino, in dem Held*innen mit motivierenden Reden Heerscharen von Krieger*innen in blutige Schlachten führten. Der Film inszeniert sich als klassisches Historienepos, das an Werke wie „Braveheart“ oder – aufgrund des weiblichen Blickwinkels – „Johanna von Orleans“ erinnert, nur in einem anderen Setting. Doch außer dem afrikanischen Schauplatz bringt Regisseurin Gina Prince-Bythewood kaum neue Facetten ins Genre ein und bleibt letztlich auf vertrauten Pfaden.

Zwischen Rassismus und Emanzipation! Als historischer Lehrgang bietet das Actiondrama interessante Einblicke in ein wenig beleuchtetes Kapitel der schwarzen Geschichte, wirkt aber oft wie eine trockene Geschichtsstunde. Das Potpourri aus Themen, Figuren und Handlungssträngen verliert sich in einem uneinheitlichen Spannungsaufbau, der den Film langatmig macht und eine Distanz zu den Charakteren schafft. So dümpelt „The Woman King“ meist unspektakulär dahin – mehr Historien-Drama als Action-Feuerwerk. Zwar bietet der Film einige größere Actionszenen mit solide choreografierten Kampfsequenzen, doch ihnen fehlt das gewisse Etwas für bleibenden Eindruck. Selbst die bewusst rohe Gewalt auf dem Schlachtfeld wirkt überraschend zahm und blutleer.

Fazit
„The Woman King“ überzeugt visuell, bleibt erzählerisch jedoch blass. Das Potenzial der Geschichte verpufft in langatmigen Szenen und fehlender emotionaler Tiefe!
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