In Agatha Christies Theaterstück „Die Mausefalle“ treibt ein geheimnisvoller Mörder sein Unwesen – aber nicht nur im Stück, sondern auch dann noch, wenn der Vorhang fällt! Wenn in der Kriminalkomödie „See How They Run“ plötzlich eine echte Leiche auf der Bühne gefunden wird, ist das der Startschuss für einen Kriminalfall voller Meta-Humor – nur lustig ist das leider überhaupt nicht…

Handlung
Ende des 18. Jahrhunderts: Jem Belcher ist der Sohn einer einfachen Arbeiterfamilie aus Bristol. Schon als kleiner Junge schaute er zu seinem Großvater, dem gefeierten Preisboxer Jack, auf. Auch wenn der kaltherzige Mann seine besten Tage längst hinter sich hat und zwischenzeitlich an der Flasche hängt, will Jem seinem Idol nacheifern. Mithilfe des berühmten Boxtrainers Bill Warr gelingt ihm, was niemand für möglich gehalten hätte – er wird englischer Boxmeister und findet sich plötzlich in den gehobenen Kreisen Englands wieder. Doch mit seinem Erfolg zieht er nicht nur Bewunderung, sondern auch Hass auf sich, der ihm schnell zum Verhängnis wird…

Kritik
„Es ist ein Whodunit – hat man eins gesehen, hat man alle gesehen!“ Besser als der Off-Kommentar des wenige Minuten später tot auf einem Sofa aufgefunden Adrien Brody könnte man „See How They Run“ nicht zusammenfassen. Mit der Stück-im-Stück-Thematik und den damit einhergehenden Meta-Kommentaren auf das Genre, siedelt sich die Krimikomödie irgendwo zwischen Hommage und Persiflage ein, wird dabei aber keinem der beiden Punkten wirklich gerecht. Wenn dann auch noch die spannungsarme Mördersuche versäumt, das Publikum zum Miträtseln einzuladen, ist das der Genickbruch für einen eigentlich sehr aussichtsreichen Film.

Eine Besetzung, die neugierig macht! Neben dem bereits genannten Adrien Brody fallen natürlich sofort zwei Namen ins Auge. Mit Saoirse Ronan und Sam Rockwell kann „See How They Run“ zwei Hochkaräter*innen in den Hauptrollen aufweisen, die zwar routiniert, dabei aber nie auffallend brillant gegen ein oberflächliches Skript und die wenig spannenden Dialoge anspielen. Die generische Whodunit-Geschichte hält trotz der komödiantischen Intention und dem selbstreferentiellen Durchbrechen der Meta-Ebene bedauerlicherweise nicht einmal ein verlorenes Schmunzeln parat. Das macht „See How They Run“ trotz makelloser Inszenierung zu einer wenig unterhaltsamen Krimi-Satire!

Fazit
Kennste eine, kennste alle!
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