Was wäre das deutsche Kino nur ohne seine geschichtlichen Ausflüge in die dunkle Zeit des Nationalsozialismus? Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Rüdiger Bertram, erzählt „Der Pfad“ von einer abenteuerlichen Reise eines deutschen Jungen, auf der Flucht vor den deutschen Truppen.

Handlung
1940: Der zwölfjährige Rolf und seine Familie stehen auf der Abschussliste des nationalsozialistischen Regimes. Nach ihrer Flucht aus Deutschland verweilt Rolf gemeinsam mit seinem treuen Wegbegleiter Adi, einem kleinen Terrier, und seinem Vater Ludwig, dem systemkritischen Journalisten Ludwig, noch in Marseille, während seine Mutter bereits sicher in Amerika angekommen ist, Mithilfe der gleichaltrigen Einheimischen Nuria macht sich die Gruppe um Rolf auf den Weg nach Spanien, um von dort auch endlich mach Übersee zu gelangen. Doch die Reise birgt allerhand Gefahren…

Kritik
Erwachsenwerden in Zeiten des Krieges. Im deutschen Drama “Der Pfad” muss ein Junge in Zeiten des Zweiten Weltkriegs seine Jugend viel zu früh hinter sich lassen und lernen was es bedeutet, für sich selbst einzustehen. Die abenteuerliche Reise mit Coming-Of-Age-Thematik ordnet sich tonal zwischen Drama und Tragikomödie ein, ohne dabei jedoch seine Leichtigkeit zu verlieren. Dank der kindlichen Perspektive wirkt selbst das hoffnungslose Szenario des Krieges wie ein unschuldiges Abenteuer, was „Der Pfad“ aber auch einen großen Teil des Schreckens nimmt. Anders als in Taika Waititis Mix aus Kriegsdrama und Coming-of-Age-Komödie “Jojo Rabbit”, der trotz albernem Gaga-Humor immer wieder unglaublich bedrückend und aufwühlend geraten ist, bleiben in Wiemanns Film ähnlich große Gefühle aus.

Ein deutscher Film, durch und durch! Das deutschsprachige Kino fühlt sich merklich wohl im Setting des Krieges. Trotz der variantenreichen Blickwinkel auf das dunkelste Kapitel unseres Landes sind die immer gleichen Ausflüge in die vergangenen Zeiten auf Dauer doch sehr ermüdend. Auch “Der Pfad” wandelt, trotz Gewichtung auf den Coming-of-Age-Part, auf denselben Pfaden wie viele Filme vor ihm. Neue Facetten sucht man vergeblich. Daran ändern auch die soliden Kinderdarsteller wenig, angeführt von dem für seine Rolle als junger Hape Kerkeling in “Der Junge muss an die frische Luft” bekannten Julius Weckauf wenig.

Fazit
Durchschnittlicher Historienfilm made in Germany!
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