Im Weltall hört dich niemand schreien! Das wusste bereits Regie-Legende Ridley Scott, als er 1979 mit seinem Kultfilm „Alien“ Geschichte schrieb – oder zumindest die deutsche Marketingabteilung, die seinem Sci-Fi-Klassiker diesen einprägsamen Satz als Untertitel für den deutschsprachigen Raum verpasste. Dass dafür keinesfalls die fernen Weiten des Alls vonnöten sind und eigentlich schon eine Höhe von 600 Meter ausreicht, um jeden Schrei im Keim zu ersticken, beweist uns Scott Mann in seinem schwindelerregenden Survival-Thriller „Fall – Fear Reaches New Heights“.

Handlung
Becky und Hunter lieben den Nervenkitzel – zumindest war das einmal so. Seitdem Beckys Freund Dan vor rund einem Jahr bei einem gemeinsamen Kletterausflug verunglückt ist, hat sie keinen Berg mehr erklommen und ertränkt ihren Kummer stattdessen in Alkohol. Um sie wieder auf die Spur zu bringen, überredet Hunter ihre beste Freundin zu einem waghalsigen Abenteuer. Gemeinsam wollen die beiden die rund 600 Meter hohe Spitze eines verlassenen Funkturms besteigen, um dort die Asche von Dan zu verstreuen. Als sich, oben angekommen, die für den Abstieg essenzielle Leiter löst, gibt es plötzlich kein Zurück mehr…

Kritik
Bis an die Grenzen des Unerträglichen! „Fall – Fear Reaches New Heights“ ist wahrlich ein schweißtreibender Trip, vor allem für all diejenigen, die unter Akrophobie – besser bekannt als Höhenangst – leiden! So gestaltete sich der schnörkellose Survival-Thriller auch für den Autor dieser Worte als körperliches Erlebnis, begleitet von schwitzigen Handflächen, einem flauen Gefühl tief in der Magengrube und einer dichten Gänsehaut, die den gesamten Körper befällt – und das nahezu über die gesamte Laufzeit des Films. Das für das Genre recht ungewöhnliche und noch frische Setting in lebensgefährlicher Höhe ist geradezu prädestiniert für eine spannungsgeladene Tour de Force – und die hat es in sich!

Wenn das Adrenalin jedoch einmal abklingt, kommen auch die offensichtlichen Probleme des luftigen Kammerspiels zum Vorschein. So spielt sich das menschliche Drama von Protagonistin Becky stets an der Oberfläche ab und stammt mit all seinen Klischees direkt aus der Mottenkiste des Charakterzeichnens. Wenn es später dann noch zu Differenzen innerhalb des Zweiergespanns kommt, wiederholt sich dieses Problem. Ohne diese banalen Konflikte, hätte sich „Fall – Fear Reaches New Heights“ gute 15 Minuten einsparen können, die die ohnehin zu lang geratene Geschichte unnötig aufblasen. Doch zum Glück sprechen wir hier leidlich von einer viertel Stunde, eines ansonsten schwindelerregenden Thrillers – Luft anhalten und Hände vor die Augen halten inklusive!

Fazit
Ein intensiver, schweißtreibender Überlebenskampf – vor allem mit Höhenangst!
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