Spirited

Kaum eine Erzählung wurde in der Welt der Filme und Serien so oft zitiert wie Charles Dicken Weihnachtsgeschichte. Man sollte eigentlich meinen, dass das Thema langsam ausgereizt wurde – bis Will Ferrell mit „Spirited“ um die Ecke kommt und einen vom Gegenteil überzeugt!

Spirited ©Apple TV+

Handlung

Clint Briggs (Ryan Reynolds) ist ein skrupelloser Geschäftsmann, der zu Weihnachten von drei Geistern besucht wird. Diese Geister, darunter der Geist der gegenwärtigen Weihnacht (Will Ferrell), führen ihn auf eine Reise durch seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Während dieser Reise wird Clint mit den Konsequenzen seines Verhaltens konfrontiert und bekommt die Chance, sein Leben und seine Entscheidungen zu überdenken. Die Begegnungen zwingen ihn, sich seinen Dämonen zu stellen und möglicherweise einen neuen Weg einzuschlagen.

Spirited ©Apple TV+

Kritik

Dass Comedian Will Ferrell neben dem Hang zu wahnwitzigem Humor auch ein Herz für die Musik hat, stellte er mit seiner schrägen Ode an den Eurovision Song Contest „The Story of the Fire Saga“ bereits unmissverständlich klar. Da ist der Weg zum waschechten Musical natürlich nicht weit. Für dieses Unterfangen holt sich der vermutlich lustigste Mensch auf Erden (Quelle: Der Watchdog) keinen Geringeren als Vollblut-Entertainer Ryan Reynolds zur Seite – und der Plan geht zu 100% auf! „Spirited“ lebt von der enthusiastischen Spielfreude seiner Stars und deren ansteckender Dynamik miteinander. Die beiden haben sichtlich Spaß an ihrem Herzensprojekt, sodass selbst Musical-Muffel bedenkenlos einschalten können: Die wohldosierten Gesangsszenen sind zwar ständiger Begleiter der warmherzigen Geschichte, nehmen dabei aber keinesfalls überhand.

Spirited 2022 ©Apple TV+

Wenn Reynolds und Ferrell immer wieder zum Duett ansetzen, zaubern diese Momente unweigerlich ein Lächeln in die Gesichter des Publikums. Dass die beiden keine professionellen Sänger sind, macht ihre Show umso charmanter und fällt dank des hohen Ohrwurmfaktors der Songs sowieso gar nicht erst auf. Diese stammen nämlich allesamt von den Oscar-Preisträgern Benj Pasek und Justin Paul, die sich bereits für „La La Land“ verantwortlich zeigten – und das merkt man auch! Neben dem Dreamteam Reynolds / Ferrell und den eingängigen Liedern bleiben auch die toll choreografierten Tänze und die opulenten Kulissen und Kostüme im Gedächtnis. Wer sich jetzt schon in Weihnachtsstimmung versetzen möchte, sollte sich diese ironische Dickens-Neuinterpretation, die die Vorlage ehrt, aber auch um den typischen Reynolds-Ferrell-Humor erweitert, nicht entgehen lassen – aber bitte im O-Ton! Keine Widerrede!

Spirited ©Apple TV+

Fazit

Selbst Musical-Muffel kommen auf ihre Kosten!

Bewertung: 3.5 von 5.

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