Mein Sohn

Irgendwann kommt der Tag eines jeden Elternteils, an dem man sich gezielt dafür entscheiden muss loszulassen – ein von Natur aus schwieriges Unterfangen. Umso schwieriger, wenn das eigene Kind einen draufgängerischen Lebensstil zwischen Party, Drogen und Extremsport wie Jason pflegt…

Mein Sohn 2021 ©Warner Bros. Entertainment Inc

Handlung

Jason führt ein Leben am Limit, doch nach einem schweren Skateboard-Unfall ist damit erst einmal Schluss. Ein komplizierter Bruch am Bein und bleibende Verletzungen am Brustkorb verlangt nach viel Ruhe und spezieller medizinischer Versorgung. Diese findet seine besorgte Mutter Marlene in einer Rehaklinik in der Schweiz, wo sie ihren entfremdeten Sohn selbst hinfahren möchte, um ihm wieder näher sein zu können. Ob die beiden bei ihrem Roadtrip wieder zueinander finden?

Mein Sohn ©Warner Bros. Entertainment Inc

Kritik

Wenn „Mein Sohn“ mit einer im verwaschenen Indie-Look gehaltenen und von natürlichen Lichtquellen durchfluteten Exposition eröffnet, machen diese Minuten große Hoffnungen auf einen Film, der sich von gängigen deutschen Produktionen abhebt. Auch wenn sich die kinematografische Raffiness auch später noch durch den Film zieht, verlässt sich “Mein Sohn” auf der narrativen Ebene dann doch lieber auf Altbekanntes. Wie so oft im deutschen Kino entpuppen sich die eher holprig geschriebenen Dialoge als größte Schwachstelle, während der Plot, trotz spannender Ansätze, zuweilen an der Oberfläche bleibt.

Mein Sohn ©Warner Bros. Entertainment Inc

Nachdem sich Jonas Dassler bereits als Deutschlands grausamster Serienmörder Fritz Honka in Fatih Akins “Der goldene Handschuh” als großes schauspielerisches Talent beweisen konnte, reißt er auch in Lena Stahls Regiedebüt erneut das Zepter an sich und lässt dabei auch die solide agierende Anke Engelke mit Leichtigkeit im Schatten stehen. Die qualitative Diskrepanz fällt dank der guten Chemie zwischen den beiden Darsteller*innen jedoch nicht weiter ins Gewicht. Als ungleiches Mutter-Sohn-Gespann mit allerhand Konfliktpotenzial beteiligt sich deren Zusammenspiel maßgeblich am Gelingen des Independent-Dramas. Das permanente Ringen um Distanz und Nähe lässt einen die Ziellosigkeit des Plots vergessen, was “Mein Sohn” letztlich auch von der homogenen Maße an deutschen Mainstream-Produktionen abhebt!

Mein Sohn ©Warner Bros. Entertainment Inc

Fazit

Ein etwas zielloser Roadtrip mit starken Akteuren!

Bewertung: 3 von 5.

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