Werewolf by Night

Was man Marvel Studios bei all ihren meist mittelmäßigen bis unterirdischen Verirrungen in die Welt der Serien – abgesehen von der grandiosen „The Falcon and the Winter Solider“ Staffel – keinesfalls absprechen kann, dann ist es der Mut Neues auszuprobieren! Marvel scheut sich nicht davor, neue Wege zu gehen und den für die Kinofilme eher begrenzten inszenatorischen und erzählerischen Horizont zu erweitern. Mit „Werewolf by Night“ wird dies nun konsequent fortgesetzt – leider auch qualitativ!

Werewolf by Night ©Marvel Studios

Handlung

Nach dem Tod eines berühmten Monsterjägers versammeln sich die Crème de la Crème auf diesem Gebiet in seinem Anwesen, um ein mysteriöses und gefährliches Artefakt zu erlangen. Unter ihnen befindet sich Jack, der ein dunkles Geheimnis hütet. Als die Nacht fortschreitet, werden die Jäger in ein tödliches Spiel verwickelt, bei dem sie nicht nur gegen das Artefakt, sondern auch gegeneinander antreten müssen. Jack muss seine wahren Absichten verbergen und gleichzeitig sein eigenes Überleben sichern.

Werewolf by Night ©Marvel Studios

Kritik

Vom handgemachten Zottel-Kostüm, über die kontrastreichen Schwarzweißbilder bis zum klassischen Score – „Werwolf by Night“ ist eine einzige Hommage an die Universal-Horrorfilme der 30er und 40er Jahre im typischen Agatha Christie Setting. „Werewolf by Night“ ist tatsächlich mehr „Die Mumie“ oder „Der Wolfsmensch“ als Marvel Bombast, macht jedoch immer dann am meisten Spaß, wenn für wenige Momente doch das CGI ausgepackt wird oder am Ende endlich die ersehnte Monster-Action losgeht. Bis dahin dauert es aber eine Weile. Trotz der geringen Laufzeit des ca. 50-minütigen Halloween-Specials gelingt es Regisseur Michael Giacchino nicht, den Spaß und den Unterhaltungsfaktor permanent hochzuhalten – dabei ist der, dank eines botanisches Scenestealers und durchaus blutiger Action durchaus vorhanden.

Werewolf by Night ©Marvel Studios

Eine bisher völlig unbekannte Monsterwelt muss erst einmal eingeführt werden, was gewissen Erklärungsbedarf und selbstverständlich auch Zeit bedarf. Neben der raren Action bleiben diesem fakt geschuldet, in erster Linie die Figuren auf der Strecke – was in Anbetracht der sowieso kaum interessanten Charaktere gar nicht mal so falsch ist. Die Entscheidung „Werewolf by Night“ weder als ausladende Serien-Staffel noch als abendfüllenden Spielfilm in Blockbuster-Länge zu inszenieren, ist dennoch begrüßenswert. Inhaltlich hat das Halloween-Special (zum Der Watchdog Halloween-Special geht’s hier lang) sowieso nicht viel zu erzählen und abgesehen von einigen Easter-Eggs und bekannten Comicfiguren aus der zweiten Liga dürften die Geschehnisse sowieso wenig Einfluss auf den Kanon der Kinofilme haben. So lässt sich das Halloween-Special zwischendurch kurz wegsnacken – für viel mehr gibt es sowieso nicht her.

Werewolf by Night ©Marvel Studios

Fazit

Der Monster-Horror sorgt für Süßes, das drum herum für Saures. Happy Halloween!

Bewertung: 2.5 von 5.

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