Cha Cha Real Smooth

Als Apple TV Plus im vergangenen Jahr ihren kleinen Indiefilm „Coda“ ins Rennen um den begehrtesten Filmpreis, dem Oscar, schickte, hätte wohl keiner damit gerechnet, dass ausgerechnet die Tragikomödie am Ende als Sieger aus der Veranstaltung herausgeht. Mit „Cha Cha Real Smooth“ ist seit wenigen Wochen ein weiterer Underdog-Film auf der Streamingplattform verfügbar, der gerne mit dem Preistrager aus 2021 verglichen wird.

Cha Cha Real Smooth ©Apple TV Plus

Handlung

Andrew, ein frischgebackener College-Absolvent, kehrt nach Hause zurück und beginnt, auf Bar- und Bat-Mizwa-Partys als Party-Starter zu arbeiten. Dort trifft er Domino, eine junge Mutter, und ihre autistische Tochter, Lola. Während Andrew sich in Domino verliebt und eine enge Bindung zu Lola aufbaut, navigiert er durch die Herausforderungen des Erwachsenwerdens und sucht nach seinem Platz im Leben. Die Geschichte entfaltet sich um die Beziehungen und Selbstentdeckungen, die Andrew auf seinem Weg begleiten.

Cha Cha Real Smooth ©Apple TV Plus

Kritik

Zwischen leichtfüßigem Feel-Good-Kino und echten Emotionen! „Cha Cha Real Smooth“ bewältigt den Spagat zwischen humoristischer Leichtigkeit und einfühlsamer Dramatik mit einer routinierten Souveränität, dass man kaum glauben kann, dass sowohl die Regie als auch das Skript aus der Hand des gerade einmal 25-jährigen Cooper Raiff stammen. Als würde das nicht reichen, übernimmt der Tausendsassa darüber hinaus auch noch die Hauptrolle in seiner herzlichen Coming-Of-Age Geschichte. Diese hält einen bunten Strauß an Themen bereit, die sich allesamt nie zu dominant in den Vordergrund spielen, aber auch nicht den Eindruck hinterlassen, unzulänglich behandelt worden zu sein. Es geht um Depression, Mutterschaft und allen voran natürlich Selbstfindung und das Erwachsenwerden. Während Andrew auch als erwachsener Mann noch seinen Platz in der Gesellschaft sucht, haben die Charaktere in seinem Umfeld alle mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen. 

Cha Cha Real Smooth ©Apple TV Plus

Auf der darstellerischen Ebene hinterlässt vor allem die bezaubernde Dakota Johnson einen nachhaltigen Eindruck. Der „50 Shades of Grey“-Star konnte sich in den letzten Jahren von ihren wenig rühmlichen Anfängen ihrer Karriere zur echten Charakterdarstellerin emanzipieren und reißt auch in „Cha Cha Real Smooth“ mit ihrer natürlichen Leichtigkeit jede Szene an sich. Hier kann Cooper Raiff leider nicht ganz mithalten, dem die Arbeit hinter der Kamera deutlich besser zu liegen scheint als davor – aber das ist meckern auf ganz hohem Niveau. Kann „Cha Cha Real Smooth“ nun mit dem Oscar präsentieren „Coda“ mithalten? Nein, er übertrifft ihn sogar mühelos!

Cha Cha Real Smooth ©Apple TV Plus

Fazit

Ein überaus charmanter Autorenfilm!

Bewertung: 4 von 5.

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