Netflix und Stephen King gehörten zusammen wie… nun ja, sie gehören eben zusammen! Nach „1922“, „Das Spiel“ und „Im hohen Gras“ gibt es mit „Mr. Harrigan’s Phone“ seit heute ein weiteres Netflix-Original zu bestaunen, für dessen Vorlage sich kein Geringerer als der Master of Horror höchstpersönlich verantwortlich zeigt. Wieso der mit „Es“ – Darsteller Jaeden Martell und Filmlegende Donald Sutherland besetzte Mysteryfilm die bisher beste King-Verfilmung des Streamingdienstes ist? Vielleicht weil sie mit dem Horrorgenre kaum mehr etwas zu tun hat…

Handlung
Craig, ein junger Teenager, freundet sich mit dem wohlhabenden, aber zurückgezogenen Mr. Harrigan an, für den er gelegentlich vorliest. Nach Mr. Harrigans Tod bleibt Craig dessen altes Handy, das er ihm ins Grab gelegt hatte. Als Craig beginnt, mysteriöse Nachrichten von dem toten Mr. Harrigan zu erhalten, entfaltet sich eine unheimliche Geschichte. Craig muss sich den düsteren Geheimnissen stellen, die durch diese ungewöhnliche Verbindung zwischen ihm und dem Verstorbenen ans Licht kommen.

Kritik
Je weiter weg sich King-Verfilmungen vom Horrorgenre orientieren, desto besser funktionieren sie. Ob herzzerreißende Dramen und abenteuerliche Jugendgeschichten wie „The Green Mile“ und „Stand By Me“ oder zuletzt auch „The Black Phone“, der sich zwar größtenteils als Horrorfilm versteht, aber immer dann besonders überzeugen kann, wenn er sich auf seine Coming-Of-Age-Geschichte und den irdischen Schrecken konzentriert – wenig Horror scheint die Zauberformel! Dank der souverän agierenden Darsteller*innen, der kurzweiligen Inszenierung und den nuancierten Figuren ist „Mr. Harrigan’s Phone“ ungemein zugänglich geraten – und darüber hinaus auch noch fesselnd bis zum Schluss!

Kein schwarzes Festnetztelefon – dafür ein I-Phone! Auch wenn „The Black Phone“ und „Mr. Harrigan’s Phone“ sich beide die übergeordnete Telefon-Thematik teilen und darüber hinaus noch eine Geschichte über das Erwachsenwerden erzählen, schlagen sie beide doch einen komplett gegensätzlichen Weg ein. Statt sich in billigen Schockmomente zu verrennen, bleibt sich John Lee Hancocks Film auch über die Exposition hinaus treu und entpuppt sich letztlich als mysteriöses Coming-Of-Age-Drama, das trotz diverser Genre-Einschläge fast schon leichtfüßig unterhaltsam geraten ist. Zurücklehnen und genießen!

Fazit
Coming-Of-Age trifft Mystery!
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