A Day to Die [2022] Kritik

Das Ende einer Ära. Nun sind die glorreichen Tage des einstigen Superstars Bruce Willis zwar längst Vergangenheit und doch hat sich der charismatische Glatzkopf mit zeitlosen Klassikern wie “Pulp Fiction”, “Stirb Langsam” oder “Unbreakable” einen festen Platz in der Geschichte des Films verdient, den ihm auch niemand wieder wegnehmen kann. Nach zahlreichen B- und C-Movie Ausflügen ging es für Willis mit dem Action-Thriller “A Day to Die” vor wenigen Monaten jetzt ein letztes Mal zurück auf die große Kinoleinwand – und das hat auch einen ganz besonderen Grund. Anfang des Jahres erschütterte Emma Heming-Willis mit einer intimen Aussage über ihren Ehemann die Filmwelt. Bruce Willis leidet seit vielen Jahren an der seltenen Krankheit Aphasie, die es dem Actionstar zwischenzeitlich unmöglich macht, seine Karriere fortzuführen. An dieser Stelle: Danke für dein filmisches Erbe, Bruce! Wenn man in wenigen Jahren jedoch auf sein Schaffen zurückblickt, kann man “A Day to Die” jedoch getrost ignorieren.

A Day to Die Leonine Distribution

Handlung

18 Monate nach einem missglückten Einsatz bei einer brutalen Geiselnahme ist Polizist Conner Connolly nur noch ein Schatten seiner selbst. Als seine schwangere Frau Candice dann noch von dem skrupellosen Drogenboss Tyrone Pettis entführt wird und zwei Millionen Dollar als Lösegeld verlangt, muss der Cop alles auf eine Karte setzen. Also wendet sich Conner an seinen ehemaligen Weggefährten Brice Mason. Mit seiner Hilfe will er schnellstmöglich an Geld kommen. Gemeinsam bilden sie ein Team, um noch am selben Tag einen Überfall auf eine kriminelle Gang durchzuführen. Ein waghalsiger Plan, der keinesfalls scheitern darf!

A Day to Die Leonine Distribution

Kritik

Auch wenn der mit entschlossenem Blick dreinschauende Bruce Willis auf dem Kinoplakat von „A Day to Die“ hinter seinen beiden Schauspielkollegen Frank Grillo und Kevin Dillon positioniert ist, wird das zentral platzierte Antlitz des Action-Urgesteins nicht weniger prominent in Szene gesetzt als das des Marvel-Stars zu seiner rechten oder dem links abgebildeten, eher unbekannten B-Movie-Darsteller Dillon. Betrachtet man hingegen die tatsächliche Screentime der einzelnen Männer, ist es fast schon eine Frechheit, den sich zwischenzeitlich im Ruhestand befindenen “Stirb Langsam”-Darsteller überhaupt werbeträchtig auf sämtlichen Promobilder abzubilden. Der schaut nämlich nur hier und da mal für einen kurzen Satz vorbei und lässt stattdessen Kevin Dillon die ganze Arbeit machen, während Grillo zumindest der einen oder anderen unspektakulären Actionszene beiwohnen darf, sich ansonsten aber auch eher zurücklehnt.

A Day to Die Leonine Distribution

Bruce Willis vorzeitiger und zugleich tragisch behafteter Ruhestand dürfte der einzige Grund gewesen sein, wieso die völlig zahnlose C-Movie-Gurke überhaupt auf der großen Leinwand erschienen ist. “A Day to Die” unterscheidet sich nämlich kein Stück von der restlichen Direct-to-DVD-Ware, die massenhaft den Heimkinomarkt überflutet. Schlechtes CGI trifft auf lieblos inszenierte Action und oberflächliche Figuren in einem nicht weniger desaströsen Thriller-Plot. Kevin Dillon fehlt es leider komplett an Charisma und Präsenz, um die schwache Handlung auf seinen breiten Schultern zu stemmen. Das Ergebnis ist ein unglaublich zäher und unnötig wirrer Thriller ohne Substanz, mit groben handwerklichen Mängeln. Ein gebührender Abschied für Bruce Willis sieht anders aus – da ist es fast schon tröstlich, dass seine Rolle so verschwindend klein ausfällt, dass man direkt wieder vergisst, dass er überhaupt Teil davon war. Immerhin…

A Day to Die Leonine Distribution

Fazit

Kein krönender Abschuss für eine Legende!

Bewertung: 1 von 5.

Wie hat Dir „A Day to Die“ gefallen?