Welche ikonische Horrorfigur kann schon von sich behauptet in derartig vielen unterschiedlichen Szenarien und Formen in Erscheinung getreten zu sein, als der Hai? Kaum eine filmische Laufband ist so abwechslungsreich und gleichzeitig absurd gestaltet, wie die des gefürchteten Meeresräubers. Ob im Schnee, im Sand oder in der Luft; mit zwei, drei oder sogar fünf Köpfen; als Zombie, Geist oder Dämon; halb Mensch, halb Oktopus; von Nazis geritten oder Teil eines übers Land ziehenden Wirbelsturms – egal wie verrückt die Idee auch ist, der Hai hat sie durchlebt! Für „Shark Bait“ besinnt sich Regisseur James Nunn wieder zurück zu den Wurzeln des Haifilms und lässt ihn wieder Jagd auf unbedarfte Teens in den Weiten des Ozeans machen.

Handlung
Nat und ihre Freunde brauchen dringend eine Auszeit vom stressigen Studentenalltag und gönnen sich deswegen ein ausgiebiges Partywochenende am Strand von Mexiko. Kurz vor der Heimreise entschließt sich die Adrenalin hungrige Gruppe kurzerhand zwei Jetskis zu klauen, um hinaus aufs offene Meer zu rasen. Dort kommt es zu einem folgenschweren Unfall. Während einer der Jetskis langsam aber sicher zu sinken droht und auch der andere nicht mehr funktionstüchtig ist, lockt das Blut einer offenen Wunde am Bein auch noch einen hungrigen Hai an, der schnell gefallen an der hilflosen Beute findet. Ein Kampf ums Nackte überleben beginnt!

Kritik
Geerdeter Survivalthriller a la „Open Water“ oder doch lieber Over-the-top-Action im „Meg“-Stil? So richtig kann oder will sich „Shark Bait“ da nicht entscheiden. Während sich der Großteil des Haifilms tatsächlich wie ein glaubhaftes Szenario anfühlt – abgesehen vom Killer-Mythos der dem Hai zu Unrecht anhaftet – verliert „Shark Bait“ im Finale jegliche Bodenhaftung und verrennt sich stattdessen in unlogische Monster-Action. Hier kann man im wahrsten Worte von „Jumping the Shark“ sprechen.

Doch auch schon früher hat „Shark Bait“ mit diversen Problemen zu kämpfen. Angefangen bei den stereotypen Figuren, über das dürftige Schauspiel bis zur repetitiven Erzählweise. Die immer gleiche Abfolge der eigenmächtigen Rettungsversuche der Protagonist*innen ermüdet im Mittelteil dann doch recht schnell. Inszenatorisch hebt sich der Tierhorror dafür vom Genrestandard ab. Die malerischen Kulissen der mexikanischen Küsten, die solide Kameraarbeit mit gestochen scharfen Unterwasseraufnahmen und das über weite Strecken gute CGI machen optisch einiges her, auch wenn die Animationen der Hai-Attacken gegen Ende immer schwächer werden. Geht so.

Fazit
Zahnloser Haihorror!
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