Wenn die Kamera immer wieder mit einer stoischen Ruen auf den mit Nebelschwaden bedeckten Kulissen des isländischen Berglands verweilt und der minimalistische Score im Hintergrund bedrohlich wabert, erzeugt „Lamb“ einen hypnotischen Sog. Wer sich darauf einlässt, kann mit dem eigenwilligen Genre-Mix aus Mystery, Drama und Horror einen der interessantesten Filme des Jahres erleben – der Großteil aber wird vermutlich eher ratlos zurückbleiben.

Handlung
Maria und Ingvar leben auf einer abgelegenen Farm in den naturbelassenen Weiten Islands. Der Alltag des kinderlosen Paars dreht sich komplett um die Arbeit mit den hofeigenen Schafen. Als ein trächtiges Weibchen einen Hybriden aus Schaf und Mensch zur Welt bringt, nehmen sie es in ihre Familie auf als wäre es ihr eigenes Kind. Doch die Entscheidung hat ungeahnte Folgen.

Kritik
Zwischen Mystery und Familiendrama. „Lamb“ reißt thematisch viele Fragen an, ohne sie klar auszuarbeiten. Die Geschichte lässt sich vielfach deuten. So geht es unter anderem um Einsamkeit, Verlust und Rache, aber auch Mutterinstinkt, Zugehörigkeit und die Verbindung zwischen Natur und Mensch. Antworten liefert das Mystery-Drama jedoch keine.

Wer auf der Suche nach Jump Scares oder pumpen Schockmomente ist, wird enttäuscht. Der Horror in „Lamb“ ist wesentlich dezenter in Szene gesetzt und spielt eine untergeordnete Rolle. Der Fokus liegt auf Atmosphäre und Suspense. Trotz der beunruhigenden Grundstimmung ist der Folk-Horror aber auch immer wieder regelrecht niedlich und herzlich. Ein skurriler Mix – sowohl tonal als auch erzählerisch. A24 hat wieder zugeschlagen!

Fazit
Ein außergewöhnliches Mystery-Drama!
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