DER WATCHDOG

Titel	Als mein Vater Weihnachten rettete 2
Genre	Komödie
Jahr	2025
FSK	6
Regie	Joaquín Mazón

Schon wieder Weihnachten gerettet – und wieder vorhersehbar

Wie beginnt man eine Kritik zu einem Weihnachtsfilm, der sich bereits in einem nahezu unendlichen Strom gleichartiger Filme bewegt? Man könnte über Schnee, Lichterketten, Tannenduft und Zuckerstangen schreiben, über die vertrauten Tropen des Genres und das warme Gefühl, das sie hervorrufen. Doch spätestens, wenn Netflix jedes Jahr erneut zwei Dutzend solcher Filme auf die Plattform wirft, wird selbst der routinierteste Kritiker skeptisch: Was bleibt noch zu sagen? Wie unterscheidet man einen Film vom nächsten, wenn sich die Handlung doch ohnehin immer um das gleiche Herzstück dreht – Familie, Zusammenhalt und die Rettung von Weihnachten? Genau hier beginnt die Herausforderung bei „Als mein Vater Weihnachten rettete 2“. Wie ordnet man eine Fortsetzung ein, die wieder auf das altbekannte Muster setzt, und findet trotzdem Worte für die kleinen Momente, die sie von der Masse abheben?

In „Als mein Vater Weihnachten rettete“ schafft es ein ungeschickter, aber liebenswerter Salva (Santiago Segura) gerade noch rechtzeitig, Weihnachten zu retten, als ein drohendes Chaos das Fest zu zerstören droht. Mit viel Herz, Improvisationstalent und der Unterstützung seines Sohnes (Unax Hayden) verhindert er das Desaster – und entdeckt dabei, dass Mut und Zusammenhalt oft die größte Magie sind. Doch jetzt gerät das Weihnachtsfest erneut ins Wanken: Eine skrupellose Spielzeugfirma entführt den Weihnachtsmann (Santiago Segura), und nur der mittlerweile erprobte Salva und sein Sohn Lucas können ihn retten. In einer einzigen Nacht voller waghalsiger Aktionen, magischer Überraschungen und chaotischer Hindernisse müssen sie den Weihnachtsmann befreien und das Fest retten – schon wieder!

Wenn Weihnachten zur Pflicht wird

Schon wieder – eine Formulierung, die sich mühelos auf das nahezu unerschöpfliche Arsenal an Weihnachtsfilmen aus dem Hause Netflix übertragen lässt. Dass es sich bei „Als mein Vater Weihnachten rettete 2“ um eine Fortsetzung handelt, ist dabei zweitrangig. Das eigentliche Problem liegt vielmehr darin, dass – ob Sequel, Prequel, Remake oder Spin-off einer bekannten oder, wie in diesem Fall, kaum bekannten Geschichte – es sich stets um dieselbe Geschichte handelt. „Als mein Vater Weihnachten rettete 2“ bildet da keine Ausnahme. Ob es das fragile Familienglück ist, das gerettet werden muss („A Merry Little Ex-Mas“), die Liebe, die sich wiederfinden soll („Weihnachten mal anders“), oder gar das gesamte Weihnachtsfest („The Christmas Chronicles“) – stets geht es um die Rettung von etwas Kostbarem, und die Muster sind dabei stets dieselben. So entspinnt sich auch in der Fortsetzung des spanischen Weihnachtsfilms eine vorhersehbare Rettungsmission im kinderfreundlichen Puderschneegewand.

Kinderfreundlich ist dabei ein gutes Stichwort. Statt das erwachsene Publikum einzubeziehen, richtet sich „Als mein Vater Weihnachten rettete 2“ kompromisslos nach den Bedürfnissen seiner jungen Zielgruppe. In dieser Hinsicht lässt sich der banalen Erzählung ihre Vorhersehbarkeit kaum zum Vorwurf machen: Für Kinder funktionieren die simplen Konflikte, die klar gezeichneten Figuren und die raschen Auflösungen genau so, wie sie sollen. Doch während die kleinsten Zuschauer vielleicht noch von einer flüchtigen Freude erfasst werden, hinterlässt der Film selbst bei ihnen kaum bleibenden Eindruck oder lehrreiche Impulse – für das erwachsene Publikum hingegen bleibt nicht das Geringste übrig, ein leeres, glitzerndes Spektakel ohne Tiefe, Unterhaltungswert oder Resonanz.