Iconic – Dem Wahnsinn verfallen: Kritik zum Film – Social Media als Höllentrip!

Iconic - Dem Wahnsinn verfallen 2024 Film
TitelIconic – Dem Wahnsinn verfallen
Genre Horror, Thriller
Jahr2024
FSK18
RegieMatthew Freiheit

Heimkinostart: 27.06.2025

Wahnsinn mit Filter drüber

Hereinspaziert in die toxisch-glänzende Social Media-Hölle – ein Ort der emotionalen Verarmung im Licht perfekt gesetzter Ringlichter. Genau die richtige Projektionsfläche für einen fiebrigen Albtraumtrip durch das fragile Selbstverständnis einer Generation, orientierungslos taumelnd zwischen Selbstdarstellung und Selbstauflösung. Regiedebütant Matthew Freiheit wählt in “Iconic – Dem Wahnsinn verfallen” hierfür nicht den einfachen Weg, sondern konfrontiert die Zuschauerschaft mit einem formal und erzählerisch radikal fragmentierten Film über Kontrollverlust, mediale Verzerrung und digitalen Wahnsinn – allerdings auf Kosten von Tiefe und erzählerischer Stringenz.

Iconic - Dem Wahnsinn verfallen 2024 Film
Iconic ©Lighthouse Home Entertainment

Und darum geht es…

Rose (Emma Jade) ist eine erfolgreiche Influencerin, die ihr Leben in makellosen Bildern mit der Welt teilt. Als sie beginnt, ein neues, hochumstrittenes Produkt zu bewerben, schlägt ihr zunehmend Hass in den sozialen Medien entgegen. Die Situation eskaliert, als sie von einem anonymen Stalker bedroht wird. Zwischen öffentlichem Image und privater Verunsicherung beginnt Roses Realität zu verschwimmen: Visionen, Wahnvorstellungen und digitale Spiegelungen greifen ineinander. Während ihre Umwelt zunehmend unwirklich erscheint, verliert sie mehr und mehr die Kontrolle über sich selbst.

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Ein Film wie ein Feed

Im Zentrum steht Rose, eine Influencerin, deren digitales Selbstbild zunehmend zu kollabieren droht, als Hass und Verfolgung in ihr Leben treten. “Iconic – Dem Wahnsinn verfallen” jedoch erzählt Roses Abstieg nicht etwa als linearen Plot, sondern lässt Realität, Wahn und Projektion permanent ineinanderfließen. Freiheit inszeniert diesen Verfall mit maximalem Stilwillen. Licht, Farben, Formate, Perspektiven – hier wird experimentiert, geschichtet, gebrochen. “Iconic – Dem Wahnsinn verfallen” ist audiovisuell stark, nicht nur für ein Indie-Debüt. Die Kamera taumelt, schnellt, beobachtet – und verliert sich dabei wiederholt in Imagekampagnen-Footage und Instagram-Posen. Doch genau da liegt auch das Problem. Freiheit will viel – und verliert sich dabei. Es gibt keine emotionale Verankerung. Rose bleibt ein Abbild, keine Figur. Ihre Umwelt ist Atmosphäre, aber kein Kontext. Die Los Angeles-Ästhetik mit ihren stylisierten Kulissen und Werbeprospektwohnungen wirkt wie ein Instagram-Filter über einem Nervenzusammenbruch – schön anzusehen, aber leer.

Iconic - Dem Wahnsinn verfallen 2024 Film
Iconic ©Lighthouse Home Entertainment

Mit zunehmender Laufzeit und fortschreitender visueller Entfaltung zeigt sich immer deutlicher, dass die stilistische Raffinesse nicht ausreicht, um die narrative Leere zu kompensieren. Das macht “Iconic – Dem Wahnsinn verfallen” zu einem Werk mit Ambition, das das Thema Selbstdarstellung zwar konsequent bis zum Zusammenbruch denkt – aber dabei mehr Form als Substanz bietet. Dass sich der visuelle Rausch klassischen Dramaturgien verweigert, ist Stärke und Schwäche zugleich. Wer bereit ist, sich in ein ästhetisch labil konstruiertes Bewusstseinsfragment fallen zu lassen, wird Momente finden, die verstören, beeindrucken oder zumindest faszinieren. Wer eine kohärente Geschichte sucht, bleibt außen vor. Somit bleibt am Ende ein Debüt, das sich mehr traut als viele – aber daran auch sichtbar scheitert. Visuell mutig, inhaltlich dünn. Der Wahn ist spürbar, die Idee interessant, aber die emotionale Wirkung bleibt aus. 

Iconic - Dem Wahnsinn verfallen 2024 Film
Iconic ©Lighthouse Home Entertainment

Fazit

Wie ein endloser Social-Media-Feed: visuell reizüberflutend, formal verspielt, inhaltlich fragmentiert – “Iconic – Dem Wahnsinn verfallen” scrollt sich hypnotisch ins Nichts!

Bewertung: 2 von 5.
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