Leiterspiel: Kritik zur Netflix Serie – Machtspiele im Lehrerzimmer

Leiterspiel Netflix Serie 2025
TitelLeiterspiel
Genre Komödie
Jahr2025
FSK12
CreatorManolo Caro

Starttermin: 14.05.2025 | Netflix

Karriere oder Moral?

Man stellt sich Lehrerinnen gern als moralische Instanzen vor – unbeirrbar, gerecht, vielleicht ein wenig streng, aber immer auf der Seite des Guten. Doch auch sie sind nur Menschen. Mit Thermoskanne, Termindruck und dem leisen Wunsch, im Lehrerzimmer irgendwann mal nicht mehr nur den schlechten Kaffee zu trinken. Wenn dann eine Beförderung winkt und der Weg dorthin nicht ganz sauber gepflastert ist, beginnt auch in pädagogischen Kreisen das innere Ringen: Prinzipientreue oder pragmatischer Karriereschritt? “Leiterspiel“ verlegt diesen altbekannten Zielkonflikt ins fluoreszierende Zwielicht des Lehrerzimmers – und zeigt mit feinem Humor, dass zwischen Pädagogik und Politik oft kein Löschblatt passt!

Leiterspiel Netflix Serie 2025
Leiterspiel ©Netflix

Und darum geht es…

Dora López (Cecilia Suárez) unterrichtet mit Herz und Haltung an einer angesehenen Privatschule. Als ein scheinbar kleiner Zwischenfall unter Schülern größere Kreise zieht, wird sie in ein überraschend lebhaftes Ringen um Einfluss, Prestige und pädagogische Prinzipien hineingezogen. Zwischen ehrgeizigen Eltern, eigenwilligen Kolleg*innen und einer vakanten Direktorenstelle entfaltet sich ein Spiel mit wechselnden Regeln – mal turbulent, mal augenzwinkernd. Für Dora eröffnet sich dabei nicht nur eine berufliche Chance, sondern auch die Frage, wie man inmitten von Ambitionen sich selbst treu bleibt.

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Unser Eindruck nach zwei Folgen

Mit bemerkenswerter Leichtigkeit gelingt es Leiterspiel, die Mechanismen politischer Intrige auf das Mikrosystem Schule zu übertragen. Während Dora in ihrem Bestreben, beruflich aufzusteigen, geschickt von der ungenierten Einflussnahme der Oberschicht profitiert, gerät sie selbst ins Visier eines Machtspiels, das ebenso politisch kalkuliert wie persönlich motiviert ist – das Chaos inklusive. Nach den jüngsten Netflix-Fehltritten der oft nahe am Kitsch gebauten mexikanischen Produktionswelt („Das Unglück“, „Ihr größter Fan“) überzeugt  „Leiterspiel“  mit sicherem Gespür dafür, wie man komplexe Systeme leichtfüßig, aber nicht leichtfertig erzählt. Was leicht in belangloses Wetteifern um die Krone innerhalb des Schulapparates hätte abdriften können, erweist sich so als geschickt ausbalanciertes Spiel mit Macht und Manipulation.

Leiterspiel Netflix Serie 2025
Leiterspiel ©Netflix

Mit zunehmender Verstrickung persönlicher Interessen offenbart sich auch eine ungeahnt klare Parallele zwischen Arm und Reich: Die Mittel, um eigene Ziele durchzusetzen, unterscheiden sich in vielen Belangen kaum – doch die Motive könnten nicht unterschiedlicher sein. Während sich die Unterschicht aus Mangel an Alternativen gezwungen sieht, um die Grundmauern der Moral herumzunavigieren, geht es ein paar Etagen darüber, oft nicht um die Notwendigkeit, sondern um das simple Vergnügen, Macht auszuüben, weil man es eben kann – nicht weil man es muss. “Leiterspiel” geht dieser Vergleich leicht von der Hand, ganz ohne Vorschlaghammer-Rhetorik – auch wenn das Grundkonstrukt dieser Metapher keineswegs neu ist.

Leiterspiel Netflix Serie 2025
Leiterspiel ©Netflix

Fazit

„Leiterspiel“ verbindet geschickt Humor und Machtspiele und entfaltet so eine unerwartet vielschichtige Geschichte von Korruption und Intrigen, die weit über die Grenzen des Schulhofs hinausgeht!

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