| Titel | Death of a Unicorn |
| Genre | Horror, Komödie |
| Jahr | 2024 |
| FSK | 16 |
| Regie | Alex Scharfman |
Kinostart: 01.05.2025
Ein blutiges Einhorn-Märchen
A24 – das Studio, das für seine unkonventionellen und oft genreübergreifenden Filme bekannt ist, hat sich einen Ruf erarbeitet, Geschichten zu erzählen, die die Grenzen des Horrors sprengen. Von psychologischem Horror wie „Hereditary“ bis hin zu innovativen und grenzüberschreitenden Konzepten wie “Men”, A24 hat es verstanden, das Genre immer wieder neu zu definieren. Ihre Werke kombinieren oft verstörende Bildsprache, tiefgründige Charakterentwicklung und eine dichte Atmosphäre, die das Grauen über das bloße Schockieren hinaushebt. Doch kann “Death of a Unicorn” dieses Erbe fortführen oder verliert er sich in einem wilden Mix von Ideen ohne die nötige Tiefe?

Und darum geht es…
Ein Wochenende, das aus dem Ruder läuft: Elliot (Paul Rudd) und seine Tochter Ridley (Jenna Ortega) sind auf dem Weg zu einem wichtigen Geschäftstermin auf dem luxuriösen Anwesen des schwerkranken Pharma-Tycoons Odell Leopold (Richard E. Grant), als sie mit dem Auto ein Einhorn erfassen – und dabei töten. Schnell wird klar: Das Einhorn hat mehr als nur symbolischen Wert. Sein Blut scheint heilende Kräfte zu besitzen – ein gefundenes Fressen für einen Milliardär, der nichts zu verlieren hat.

Zu viele Zutaten, zu wenig Magie
“Death of A Unicorn“ wagt das Spiel der Kontraste. Hier trifft die naive Fantasiewelt der Kindheit auf die kalte Berechnung einer erwachsenen Realität, die Unschuld eines magischen Wesens auf die Gier eines Systems – verpackt in eine bunte Mixtur aus schwarzer Komödie und explizitem Horror. „Death of A Unicorn“ ist Kinderbuchmagie im Tierhorror-Mantel. Eine moderne Fabel mit gesellschaftsrelevanten Themen. Ein Film mit vielen Komponenten – aber keine davon zufriedenstellen ausgearbeitet. Während es Regiedebütant Alex Scharfman, der sich darüber hinaus auch noch für das Drehbuch verantwortlich zeigt, in der erste Hälfte noch gelingt mit leichtem Witz, zurückhaltender Eat the Rich–Satire und anschwellender Bedrohlichkeit eine stringente Spannungskurve aufzubauen, verliert seine märchenhafte Horror-Farce trotz der dann entfesselten Creature-Action zunehmend an Drive.

Ist der blutige Exzess einmal entfesselt und das rachsüchtige Einhornelternpaar in Aktion, hebt sich “Death of a Unicorn” kaum vom handelsüblichen Tierhorror nach dem Slasher-Prinzip ab. Trotz des Einsatzes diverser Kills, die kreativ und blutig gestaltet sind, bleibt “Death of a Unicorn” in der zweiten Hälfte eher zaghaft unterhaltsam. Der namhafte Cast, angeführt von Jenna Ortega (“Wednesday”) und Paul Rudd (“Ant-Man and the Wasp: Quantumania”), liefert indes solide bis starke Leistungen – im Speziellen Anthony Carrigan (“Gotham“) und Téa Leoni (“Deep Impact”) in der zweiten Reihe, vor allem aber Szenendieb Will Poulter (“The Bear”) als dauershortstragender Multimillionendollarsprössling. Doch trotz der fähigen Besetzung und der interessanten Ausgangslage bleibt “Death of a Unicorn” eine zerrissene Fabel – ein Film, der mit seinem wilden Genre-Mix zu viel will, dabei aber kaum eines seiner Komponenten voll zur Entfaltung bringt.

Fazit
Trotz des verheißungsvollen A24-Stempels erweist sich „Death of a Unicorn“ letzten Endes mehr als handelsüblicher Tierhorror, als innovativer Genre-Mix. Gut besetzt, solide inszeniert, aber ohne die nötige Tiefe oder den narrativen Biss, um das Genre wirklich neu zu definieren!


