| Titel | Don’t Turn Out the Lights |
| Genre | Horror |
| Jahr | 2023 |
| FSK | 16 |
| Regie | Andy Fickman |
Heimkinostart: 24.04.2025
Von Komödien der 2000er ins Horrorgenre
Es kommt immer mal wieder vor, dass ein Regisseur, der einige Kultklassiker für sich verzeichnen konnte und danach in der Versenkung verschwand, sich Jahre später plötzlich dem Horrorgenre zuwendet und hier sein Glück versucht. Dies ist der Fall bei Andy Fickman, der für Filme wie „She’s the Man“ und „Der Kaufhaus Cop 2″ verantwortlich ist und nun mit „Don’t Turn Out the Lights“ eine komplett andere Richtung einschlägt.

Und darum geht es…
Eine Gruppe ehemaliger Schulfreunde trifft sich anlässlich eines bevorstehenden Geburtstags, um diesen gemeinsam auf einem bekannten Musikfestival zu feiern. Auf dem Weg dorthin müssen sie sich mit rassistischen Hinterwäldlern herumschlagen – und dann bleibt auch noch ihr Van mitten im Nirgendwo stehen. Als die Gruppe immer wieder unheimliche Geräusche hört und einer von ihnen verschwindet, wird klar: Etwas lauert im dunklen Wald auf sie.

Backwood-Slasher der anderen Art
Verzeiht die Ausdrucksweise, aber so mancher Filmverleih zieht sich Vergleiche gerne mal aus dem Arsch, oder? Die Rückseite von „Don’t Turn Out the Lights“ ziert der Satz: „Backwood-Slasher in der Art von „Wrong Turn“ und „Eden Lake“ – was kaum weiter von der Wahrheit entfernt sein könnte. Dass eine Gruppe junger Leute im Horrorfilm von Andy Fickman mit ihrem Van im Wald strandet, ist die einzige Gemeinsamkeit mit „Wrong Turn“. Und zu „Eden Lake“ gibt es praktisch keinerlei Ähnlichkeiten. Auch die Bezeichnung „Backwood-Slasher“ trifft nur bedingt zu. Ehrlich gesagt ist es schwer zu sagen, was „Don’t Turn Out the Lights“ eigentlich sein möchte. Zu Beginn scheint es, als wolle der Film die bekannte Richtung einschlagen, in der feindselige Rednecks eine Gruppe von College-Studenten jagen. Doch dann schlägt die Handlung plötzlich einen ganz anderen Weg ein – und bleibt offen für Interpretationen. Das ist durchaus ein interessanter Ansatz von Regisseur Andy Fickman, der das Publikum zunächst geschickt auf eine falsche Fährte lockt, dann aber zu sehr versucht, mysteriös zu bleiben und mit seinen spärlich eingestreuten Brotkrümel vermehrt für Frustration sorgt.

„Don’t Turn Out the Lights“ hat viele interessante Ideen – hier steckt Potenzial drin, das in einzelnen Momenten immer wieder positiv auffällt. Nur als Ganzes will das nie so recht funktionieren. Dafür sind drei zentrale Faktoren verantwortlich, die den Film deutlich schwächen: die Laufzeit, die Darsteller und der Humor. Aus den 109 Minuten hätte man problemlos mindestens zwanzig streichen können, ohne dass die Handlung darunter gelitten hätte. Dadurch wäre der Film etwas straffer und das Erzähltempo weniger unausgewogen. Viele der Dialoge ziehen sich unnötig in die Länge, sind inhaltsleer und schaffen es nicht einmal, die Figuren dem Publikum emotional näherzubringen. Letzteres liegt auch an den Darstellerleistungen, die sich gegenseitig zu unterbieten scheinen. Kaum jemand erscheint hier glaubwürdig – stattdessen sind die Performances oft laut, überzeichnet und einfach nur anstrengend. Vielleicht war genau das Fickmans Absicht. Immer wieder versucht er, Humor einzubauen – der in seinem Kultklassiker „She’s the Man“ vielleicht funktioniert hat, hier aber nur deplatziert und aufgesetzt wirkt.

Fazit
„Don’t Turn Out the Lights“ hätte durchaus etwas werden können. Fickman bringt einige vielversprechende Ideen ein und erzeugt stellenweise sogar Atmosphäre und Spannung. Doch sein lahmes Erzähltempo, die fehlenden Erklärungen und der peinlich platzierte Humor stehen dem Ganzen massiv im Weg.


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