| Titel | Ash |
| Genre | Sci-Fi, Horror |
| Jahr | 2025 |
| FSK | 16 |
| Regie | Steven Ellison |
Starttermin: 24.04.2025 | Prime Video
Ein kosmischer Albtraum der die Grenzen sprengt
Was, wenn das Universum nicht nur unendlich, sondern auch gleichgültig gegenüber unserer Existenz ist? Kosmischer Horror beginnt dort, wo das menschliche Verständnis versagt. Es ist das Genre der existenziellen Angst, in dem das Unbekannte nicht nur ein Mysterium bleibt, sondern zu einer alles verzehrenden Bedrohung wird. Filme wie “The Thing”, “Event Horizon” und “Annihilation” entwerfen Szenarien, in denen der wahre Schrecken nicht in der physischen Gewalt liegt, sondern in der erschütternden Erkenntnis, dass der Mensch im Angesicht des Kosmos nichts weiter ist als ein zerbrechliches, nichtigeres Wesen. In diesem Kontext entfaltet auch das Amazon Original “Ash” sein psychedelisches Horrorszenario, das die Grenzen zwischen Wahn und Realität verschwimmen lässt.

Und darum geht es…
Astronautin Riya (Eiza González) erwacht auf einem verlassenen Raumschiff und entdeckt, dass ihre gesamte Crew brutal ermordet wurde. Verletzt und mit einer unheilvollen Amnesie geplagt, kämpft sie darum, die gescheiterte Mission zu verstehen und zu überleben. Auf einem abgelegenen Planeten in einer weit entfernten Galaxie sollte ihre Crew (u.a. Aaron Paul, Iko Uwais) ein neues Zuhause für die Menschheit finden, doch sie stieß auf unvorhergesehene Gefahren, die das Überleben zur bloßen Illusion machten – und genau diesen muss sich Riya nun ein weiteres Mal stellen.

Ein psychedelischer Höllentrip
Was tun, wenn der Körper längst weiß, was der Verstand verdrängt? In “Ash”, dem atmosphärischen Sci-Fi-Horrortrip von Steven Ellison, ist die Erinnerung ein viszeraler Strom aus blutigen Bildern, glitchartigen Fragmenten und brodelndem Score. Die Kamera schwebt durch ein verlassenes Raumschiff, das wie ein minimalistisches Mausoleum wirkt. Riya, allein, verletzt, umgeben von Leichen – und einem Loch in ihrer Schläfe, das mehr sagt als jede Rückblende. Wie in einem Third-Person-Shooter treibt Ellison seine Zuschauerschaft durch ein kosmisches Horrorszenario lovecraftschen Ausmaßes, das sich jeder erzählökonomischen Stringenz entzieht, um sich stattdessen in einem tranceartigen Sog aus visueller Desorientierung und klanglicher Ekstase zu verlieren – ein Kino der Entgrenzung, das weniger erzählt, als erlebt wird.

“Ash” entfaltet sich wie ein Delirium, das sich zunehmend verdichtet. Eine kafkaeske Reise ins Unbekannte, bei der sich die Wahrnehmung zunehmend entfremdet, ehe sich die Geschehnisse in den letzten zwanzig Minuten in einem audiovisuellen Fiebertraum entladen: Körper öffnen sich, Realitäten kollabieren, der Score wummert wie ein aus dem Takt geratener Herzschlag. Das macht “Ashzu einem kompromisslosen, verstörenden Albtraum von einem Film, der seinen Trash-Horror-Hintergrund liebevoll in die Arme schließt, statt sich gegen ihn zu sträuben und dabei stilistisch doch auf einem ganz anderen Stern operiert. “The Thing” trifft auf “Dead Space”, “Alien” auf H.P. Lovecraft – ein LSD-Trip à la Gaspar Noé im All.

Fazit
“Ash” liefert Sci-Fi-Horror der Extraklasse, der kosmischen Wahnsinn und visuelle Ekstase zu einem verstörenden LSD-Trip vereint!

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