| Titel | Fist of the Warrior |
| Genre | Action, Thriller |
| Jahr | 2020 |
| FSK | 18 |
| Regie | Siyu Cheng |
Heimkinostart: 24.04.2025
Jaa? Besser NEIN!
Tony Jaa ist zurück, und diesmal geht’s richtig zur Sache! In „Fist of the Warrior“ aka „Striking Rescue“ (2024) schickt Regisseur Siyu Cheng den Muay-Thai-Meister auf einen gnadenlosen Rachefeldzug. Und ja, es knallt ordentlich – aber leider nicht immer an den richtigen Stellen. Es fliegen die Fäuste, als gäbe es kein Morgen, aber leider auch die Logik aus dem Fenster. Wer erwartet, dass hier eine tiefgründige Story erzählt wird, könnte genauso gut in einen Donut beißen und sich über das Loch in der Mitte wundern. Was mehr verwundert ist, was aus der guten alten Hong-Kong-Action geworden ist.

Und darum geht es…
Bai An (Tony Jaa) verliert seine Familie durch ein skrupelloses Verbrechen und schwört Rache. Dabei gerät er zwischen die Fronten zweier rivalisierender Bosse. Als Bai An erfährt, dass der Gangster He Yinghao (Philip Keung) in das Verbrechen verwickelt ist, scheint sein Ziel klar. Doch dann wird Yinghaos Tochter vom brutalen Drogenbaron Clay (Michael Mao) entführt – und Bai An sieht sich gezwungen, mit dem Mann zusammenzuarbeiten, den er eigentlich zur Strecke bringen wollte. Ein explosiver Rachefeldzug beginnt, bei dem Loyalität, Gerechtigkeit und Gewalt untrennbar miteinander verwoben sind.

Genau das, was man vom B-Actioner erwartet
Die Action ist vorhanden, aber während Jaa seine Gegner auf gewohnt-brutale Weise auseinandernimmt, wirkt der Rest des Films wie eine chinesische Kopie eines besseren Tony-Jaa-Films – mit weniger Budget und mehr fragwürdigen Schnitten und Dialogen, die wahrscheinlich von einem hyperaktiven Praktikanten in der Mittagspause geschnitten und geschrieben wurden. Besonders eine Sequenz in einer engen Gasse sticht heraus: Keine übertriebenen Schnitte, keine CGI-Tricks – einfach pure Martial-Arts-Kunst. Leider kommt die Choreografie nicht ganz an seine besten Werke wie „Ong-Bak“ oder „The Protector“ heran, aber für einen modernen Streaming-Actioner aus China? Absolut solide.

Dramatisch wird es nur bedingt, denn die Figuren bleiben eindimensional und Jaa zeigt leider nicht die emotionale Tiefe, die er in Filmen wie „SPL 2″ schon draufhatte. Da hätte man mehr rausholen können. Dramatisch wird es nur, wenn man versucht, die Dialoge ernst zu nehmen und vielleicht hätte man Jaa wenigstens ein Gesichtsausdruck-Upgrade spendieren können – stattdessen gibt es drei Modi: Wütend, sehr wütend, und „Ich guck’ halt so“. Aber immerhin gibt es keine peinlichen Comedy-Einlagen oder nervige Nebencharaktere, die alles noch mehr runterziehen. „Fist of the Warrior“ ist genau das, was man erwartet – und das ist vielleicht das größte Problem. Wer auf Martial Arts steht, kann reinschauen, sollte aber die Erwartungen so tief wie möglich ansetzen. Solange man nicht zu viel Hirn einschaltet oder versucht, sich an die Handlung zu erinnern, denn die ist so dünn, dass selbst ein Blatt Papier daneben wie ein Wälzer von Dostojewski wirkt.

Fazit
„Fist of the Warrior“ ist genau das, was man erwartet – schnörkellose Action mit einem Tony Jaa, der immer noch abliefert. Wer auf Martial Arts steht, kann bedenkenlos reinschauen. Wer aber ein tiefgehendes Drama oder Innovationen sucht, wird hier nicht fündig. Trotzdem: Solider Kick-Ass-Actionfilm für zwischendurch!


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