Kill Your Lover: Kritik zum Horrorfilm – Eine wahrlich toxische Liebesbeziehung!

Kill Your Lover 2023 Film
TitelKill Your Lover
Genre Horror
Jahr2024
FSK16
RegieAlix Austin, Keir Siewert

Heimkinostart: 24.01.2025

Wenn Liebe toxisch wird

Toxische Beziehungen werden in Film und Fernsehen oft gefeiert und romantisiert – man denke nur an Buchverfilmungen wie „Fifty Shades of Grey“ oder „After Passion“. Im Horrorgenre ist das anders. Allein in diesem Jahr haben bereits Filme wie „Companion“ und „Nosferatu“ ungesunde Liebeskonstellationen auf erfolgreiche und kritische Weise beleuchtet. Der neue Indie-Horrorfilm „Kill Your Lover“ greift das Thema ebenfalls auf – nimmt es allerdings etwas zu wörtlich. 

Kill Your Lover 2023 Film
Kill Your Lover ©Lighthouse Home Entertainment

Und darum geht es…

Die einst wilde Rockmusikerin Dakota (Paige Gilmour) verliebt sich in den weitaus ruhigeren Axel (Shane Quigley Murphy), und die beiden scheinen zunächst glücklich – doch Dakotas Wunsch nach Freiheit und Axels Drang nach mehr Aufmerksamkeit lassen ihre Beziehung zunehmend toxisch werden. Als Axel erfährt, dass Dakota die Trennung plant, beginnt er sich körperlich zu verändern: Dunkle Adern breiten sich auf seiner Haut aus, sein Schweiß verwandelt sich in Säure – und für Dakota wird die Trennung zum Kampf ums Überleben.

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Ein toxisches Chaos von einem Film 

Horrorfilme nutzen gerne Metaphern, um ernste und sehr reale Themen anzusprechen und sie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Das Problem ist nur, dass „Kill Your Lover“ offenbar nicht versteht, wie eine Metapher funktioniert – stattdessen prügelt der Film seine Botschaft über toxische Beziehungen mit dem Vorschlaghammer auf das Publikum ein. Die Charaktere sind wortwörtlich toxisch füreinander – mehr steckt nicht hinter der auf dem Papier vielversprechenden Prämisse. Subtilität ist hier ein Fremdwort. Hätte nur noch gefehlt Britney Spears‘ „Toxic“ irgendwo mit einzubauen. Auch beim Erzähltempo tun sich Alix Austin und Keir Siewert schwer: Trotz einer Laufzeit von unter achtzig Minuten fühlt sich der Horrorstreifen deutlich länger an, und es gelingt selten, die richtige Balance zwischen Beziehungsdrama und Body-Horror zu finden. In der ersten Hälfte reiht sich eine Sexszene an die nächste, unterbrochen von verliebtem Geplauder. Zwar soll damit die anfängliche Verliebtheit und Intimität des Paares vermittelt werden, doch das funktioniert kaum und wirkt eher wie verschwendete Laufzeit.

Kill Your Lover 2023 Film
Kill Your Lover ©Lighthouse Home Entertainment

Das liegt zum einen an den beiden Hauptdarstellern, zum anderen aber auch am durchwachsenen Drehbuch. Paige Gilmour und Shane Quigley Murphy gelingt es nur selten, ihren Figuren Glaubwürdigkeit zu verleihen – wozu ihnen aber auch kaum die Möglichkeit gegeben wird. Immer wieder zeigen Rückblenden das langsame Bröckeln der Beziehung, doch abgehandelt werden dabei nur klischeehafte und oberflächliche Beziehungsprobleme. Zwischendurch versucht sich das Drehbuch an unpassendem Humor, inklusive unangenehmer One-Liner, die ihre gewünschte Wirkung verfehlen. Austin und Siewert haben durchaus gute Ideen, scheitern jedoch an der Umsetzung – auch beim Body-Horror: Mehr als ein oder zwei gelungene Szenen gibt es nicht. Der Rest leidet unter Effekten, die selbst für einen Low-Budget-Film enttäuschend ausfallen und an diese mit Wasser auftragbaren Tattoos erinnern.

Kill Your Lover 2023 Film
Kill Your Lover ©Lighthouse Home Entertainment

Fazit

In „Kill Your Lover“ sind interessante Ideen zu erkennen, nur an der Umsetzung hapert es. Billige Effekte, ein mittelmäßiges Drehbuch und daraus resultierende Einbußen in der Qualität der schauspielerischen Leistung machen den Body-Horror zu einer kleinen Enttäuschung.

Bewertung: 2 von 5.

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