| Titel | Gonjiam: Haunted Asylum |
| Genre | Horror, Thriller |
| Jahr | 2018 |
| FSK | 16 |
| Regie | Jung Bum-shik |
Heimkinostart: 27.02.2025
Gehypter Found-Footage-Horror aus Südkorea
Found-Footage-Horror ist einfach nicht totzukriegen. Auch wenn „The Blair Witch Project“ nicht der erste Film dieses Subgenres war, löste er eine Welle aus, die bis heute anhält. Zwar sind große Produktionen wie „Paranormal Activity“ seltener geworden, doch die Faszination für diese Art des Horrors bleibt bestehen. Woran liegt das? Vermutlich daran, dass Found-Footage-Filme oft ein beklemmend realistisches Gefühl vermitteln – als würde man Aufnahmen sehen, die tatsächlich geschehen sind. Der südkoreanische Kinohit „Gonjiam: Haunted Asylum“ will die Leidenschaft für das Subgenre nun auch in Deutschland neu entfachen.

Und darum geht es…
Das Team der Internet-Geistershow „Horror Times“, angeführt von Ha-joon (Wi Ha-joon), hat sich für sein nächstes Projekt das berüchtigte psychiatrische Krankenhaus Gonjiam ausgesucht – ein seit Jahrzehnten leer stehender Ort, um den sich unheimliche Geschichten ranken. Doch für die Klicks wagen sich die jungen Leute in das verlassene Gebäude. Anfangs verläuft alles nach Plan, doch schon bald müssen sie feststellen, dass die Gerüchte wahr sind – und sie nicht allein sind.

Gruseliger als „The Blair Witch Project“ oder „Grave Encounters“?
Sieben Jahre hat es gedauert, bis „Gonjiam – Haunted Asylum“ endlich den deutschen Heimvideomarkt erreicht hat. Dabei ist der Found-Footage-Horrorfilm mit Wi Ha-joon aus „Squid Game“ prominent besetzt und löste nach seiner internationalen Veröffentlichung einen kleinen Hype aus. Selbst Horror-YouTuber wie Sarah Hawkinson schwärmen von dem koreanischen Gruselfilm und zählen ihn zu den unheimlichsten Horrorwerken der letzten Jahre. Ganz gerecht wird das Werk von Jung Bum-shik diesen Lobeshymnen allerdings nicht. Zu stark orientiert sich „Gonjiam: Haunted Asylum“ an seinen amerikanischen Vorbildern und geht dabei auf Nummer sicher. Ein wenig mehr Mut, sich von konventionellen Klischees zu lösen, wäre wünschenswert gewesen. Erzählerisch hebt sich der Film kaum von vergleichbaren Werken wie „Grave Encounters“ oder „The Blair Witch Project“ ab, die Bum-shik offensichtlich als Inspiration dienten und denen er in einigen Szenen auch Tribut zollt. Bevor der Horror richtig einsetzt, folgt zunächst eine etwas zu ausgedehnte Einführung der verschiedenen Charaktere, die mal mehr, mal weniger sympathisch wirken – ein bekanntes Muster.

Wie so oft im Found-Footage-Genre konzentriert sich der Grusel vor allem auf die zweite Hälfte des Films. Davor steht die Erkundung der Anstalt mitsamt ihrer düsteren Hintergrundgeschichte im Vordergrund, wobei das kommende Grauen immer wieder subtil angedeutet wird – durch flackernde Lichter, zufallende Türen oder unheilvolle Geräusche. Doch die wichtigste Frage lautet: Funktionieren die Horrorelemente? Ja, das tun sie. Das Setting ist enorm atmosphärisch, beinahe schon ein eigener Charakter, und sorgt für einige Gänsehautmomente. Ob eine schwarzäugige Frau, die unverständlich vor sich hinflüstert, oder ein nackter Geist, der regungslos im Raum steht – unheimlich ist das allemal. Auch wenn der Film dabei nicht unbedingt mit Originalität glänzt, erreicht er genau das, was er beabsichtigt. Es wird schnell verständlich, warum viele Horrorfans begeistert sind – besonders jene, die eine Schwäche für Found-Footage-Filme haben. Schade nur, dass das Drumherum nicht stärker ausfällt.

Fazit
„Gonjiam – Haunted Asylum“ mag nicht mit einem originellen Konzept oder einem starken erzählerischen Fundament punkten, doch seine Gruselmomente entfalten ihre Wirkung. Found-Footage-Fans werden hier definitiv nicht enttäuscht.


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