DER WATCHDOG

Ein Bestseller auf der Leinwand

Mit “Nur noch ein einziges Mal – It Ends With Us” erreicht eine der meist diskutierten Romanverfilmungen des vergangenen Jahres nun auch die Streamingwelt. Die Adaption von Colleen Hoovers gleichnamigen Bestseller wurde bereits im Vorfeld des Kinostarts mit Spannung erwartet – und währenddessen und vor allem danach von mehr als nur einer kontroversen Diskussion begleitet. Ab heute lädt Netflix dazu ein, sich selbst ein Bild davon zu machen und herauszufinden, ob die hitzigen Debatten der vergangenen Monate gerechtfertigt waren oder ob die Verfilmung vielleicht doch mehr zu bieten hat, als Skandale, Kontroversen und ernstzunehmenden Anschuldigungen!

Und darum geht es…

Colleen Hoovers gleichnamiger Roman fesselte Millionen von Leser*innen weltweit mit seiner erschütternden Geschichte. “Nur noch ein einziges Mal – It Ends With Us” folgt der Protagonistin Lily Bloom (Blake Lively), die nach einem schweren Verlust einen Neuanfang wagt. Mit dem erfolgreichen Neurochirurgen Ryle Kincaid (Justin Baldoni) scheint sie endlich das Glück gefunden zu haben. Doch unter der perfekten Oberfläche lauert eine dunkle Wahrheit: Ryle kämpft mit aufbrausendem Temperament, und Lily sieht sich mit Erinnerungen an ihre eigene Vergangenheit konfrontiert. Als ihre Jugendliebe Atlas (Brandon Sklenar) wieder auftaucht, spitzt sich die Situation zu.

Der kontroverseste Film des vergangenen Jahres

Regisseur Justin Baldoni, der auch die männliche Hauptrolle übernimmt, setzt in seiner Inszenierung auf eine emotionale Bildsprache, um die Intensität der Geschichte zu unterstreicht. Allerdings sorgte genau diese Herangehensweise für Kritik: Während einige Zuschauer*innen die eindringliche Darstellung lobten, warfen andere dem Film vor, das Thema häusliche Gewalt zu stark zu romantisieren. Gerade in den sozialen Medien sorgte dies für hitzige Debatten. Zudem wurden Vorwürfe laut, dass Baldoni die problematische Beziehung zwischen Lily und Ryle verharmlost und die Gewalt gegen Frauen nicht mit der nötigen Sensibilität behandelt.

Schwere Vorwürfe und irreführendes Marketing

Die Diskussionen rund um den Film erhielten eine zusätzliche Brisanz, als Hauptdarstellerin Blake Lively im Dezember 2024 schwere Vorwürfe gegen Justin Baldoni erhob. Sie warf ihrem Co-Star und Regisseur unangemessenes Verhalten am Set vor, das zu einer feindseligen Arbeitsumgebung geführt habe. Die Anschuldigungen wiegen schwer: Lively reichte am 20. Dezember eine Klage wegen sexueller Belästigung sowie wegen einer angeblichen Verleumdungskampagne ein, die darauf abgezielt habe, ihren Ruf zu schädigen. Baldoni wies die Vorwürfe entschieden zurück und reagierte seinerseits mit einer Gegenklage. Die rechtlichen Auseinandersetzungen werfen einen langen Schatten auf den Film und die öffentliche Wahrnehmung der Produktion.

Für zusätzlichen Zündstoff sorgte die irreführende Promotion des Films, die die Verfilmung im Vorfeld eher im Stil einer klassischen Liebesgeschichte propagierte. In Anbetracht der tiefgreifenden und schmerzhaften Thematik, die keinesfalls in die Kategorie der üblichen romantischen Dramen fällt, eine irritierende Strategie. Ob “Nur noch ein einziges Mal – It Ends With Us” abseits des ganzen Medienrummels auch filmisch etwas zu bieten hat, erfahrt Ihr in unserer Kritik.

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