The Surfer: Kritik zum Film mit Nicolas Cage – Zwischen Wellen und Wahnsinn!

The Surfer Film 2024
TitelThe Surfer
Genre Thriller
Jahr2024
FSKungeprüft
RegieLorcan Finnegan

Fantasy Filmfest White Nights 2025

Nic Cage und das Fantasy Filmfest – ein Herz und eine Seele!

Nicolas Cage und das Fantasy Filmfest – eine Liaison fürs Leben. Der Mann, der einst das Gesicht Hollywoods war, wandelt heute als lebender Mythos zwischen Theatralik und Kunst, Overacting und Master Class, Genie und Wahnsinn. Und genau deshalb passt er so hervorragend zum Fantasy Filmfest, einer Oase für das Abseitige, das Schräge, das Außergewöhnliche. Das Fantasy Filmfest ohne Cage wäre wie eine Safari ohne Löwen: durchaus möglich, aber irgendwie nur halb so aufregend. Sein Name auf der Leinwand verspricht Eskapismus pur – und dafür kommen die Fans. Jahr für Jahr. So auch bei den diesjährigen Fantasy Filmfest White Nights, für die Deutschlandpremiere der jüngsten Nic Cage-Eroberung “The Surfer” – und die verspricht einen fiebrigen Albtraum zwischen Surrealismus, Wahnsinn und toxischer Männlichkeit, der verstört, fasziniert und irritiert.

The Surfer Film 2024
The Surfer ©Constantin Film

Und darum geht es…

Ein Mann (Nicolas Cage) kehrt nach Jahren mit seinem Sohn in seine abgelegene Heimatstadt an der rauen Küste Australiens zurück. Doch der einst idyllische Strand seiner Kindheit wird mittlerweile von einer skrupellosen Surfergruppe, den BayBoys rund um den fanatischen Anführer Scully (Julian McMahon), beherrscht. Außenseiter sind nicht gewünscht, ob sie hier aufgewachsen sind oder nicht. Als der Mann von der Gruppe öffentlich vor den Augen seines Sohnes gedemütigt wird, zieht er rot – und entfacht damit einen Konflikt, der in eine düstere Spirale aus Gewalt und Machtkämpfen mündet.

Der Wahnsinn kommt in Wellen!

Ob manisch brüllend in der neongetränkten Höllenfahrt “Mandy”, als Psychopath, weit über die Grenzen des Gewöhnlichen hinaus in “Sympathy for the Devil” oder als (Alb)Traummann im surreal-komischen Fiebertraum “Dream Scenario“ – wenn Nicolas Cage seinen Wahnsinn zum Besten gibt, dann ist das Fantasy Filmfest nicht weit. Wenig überraschend feierte nun also auch der bei den Filmfestspielen von Canne uraufgeführte Psychothriller “The Surfer” auf den diesjährigen Fantasy Filmfest White Nights seine Deutschlandpremiere und lieferte dabei genau das, was der Name Nicolas Cage verspricht: eine groteske Tour de Force mit einem gewohnt überdreht auftrumpfenden Hauptdarsteller. Das Lorcan Finnegan ein Händchen für metaphorischen Mystery hat, kauzig, surreal und verzerrt, konnte der Ire bereits mit Filmen wie “Vivarium“ unter Beweis stellen. In eine entsprechend Twilight Zone-eske Kerbe schlägt nun auch seine sonnenverbrannte „Ozploitation“-Hommage – eine Referenz an die ungeschönte, oft exzessive Filmtradition Australiens der 70er und 80er Jahre, die mit rauer Ästhetik und anarchischer Energie die Grenzen des Genres auslotete.

The Surfer Film 2024
The Surfer ©Constantin Film

Anders als es die Inhaltsangabe vielleicht suggerieren könnte, handelt es sich bei “The Surfer” um weit mehr als nur eine gewöhnliche Rachegeschichte, sondern um ein düsteres Porträt von toxischer Männlichkeit und der Sehnsucht nach einem Ideal, das man selbst vielleicht gar nicht mehr verkörpert. Finnegan nutzt die sengende Hitze der australischen Landschaft als Spiegelbild für den Verfall seines Protagonisten, einem Mann, bis zu den Ohren in den Untiefen der Midlife-Crisis versunken. Was anfangs etwas befremdlich wirkt, alleine aufgrund der mit einer kaum greifbaren surrealen Komik durchsetzten Inszenierung, entfaltet zunehmend eine beklemmende Sogwirkung. Die Kamera rückt Cage dabei unerbittlich nah, mit Close-ups, die jede Zuckung und jede Schweißperle einfangen und verstärkt dadurch die abstruse Wirkung der Fiebertraum-artigen Entwicklungen. In diesen überzeichneten Momenten kippt die Atmosphäre immer wieder ins Groteske, während sich der manische Wahn in einer bizarren Mischung aus Beklemmung und absurdem Humor entlädt.

The Surfer Film 2024
The Surfer ©Constantin Film

Fazit

Ein sonnenverbrannter Fiebertraum, der Cage in Höchstform zeigt: zwischen Wahnsinn und Midlife-Crisis, toxischer Männlichkeit und surrealer Komik!

Bewertung: 3.5 von 5.
Fantasy Filmfest White Nights 2025
Alle Kritiken der Fantasy Filmfest White Nights 2025

Wie hat Dir „The Surfer“ gefallen?

Das könnte Dich auch interessieren!