| Titel | Verehrung |
| Genre | Drama |
| Jahr | 2024 |
| FSK | 16 |
| Schöpfer | Stefano Mordin |
Starttermin: 20.11.2024 | Netflix
Wo ist Elena?
Wenn Spanien und Italien um die Gunst der Zuschauerschaft auf Netflix buhlen, zeigt sich meist eine Vorliebe für schöne Menschen, dunkle Geheimnisse und wohlhabende Milieus. Bis auf das kleinste Detail durchgestylte Teenager*innen schlittern durch ein Labyrinth aus Intrigen, Geld und Verbrechen. Ob in spanischen Villen oder italienischen Herrenhäusern: Die Ästhetik schreit nach Überfluss, die Geheimnisse nach Drama. Doch während sich die spanischen Privatschüler*innen von “Élite” oft bis über die Grenze des Glaubwürdigen hinaus intrigieren, erscheinen die nicht minder schockierenden Ereignisse im italienischen Pendant “Baby” weit näher an der Realität gebaut. Ob das auch für “Verehrung”, den jüngsten Teenie-Serien-Streich aus Italien gilt?

Und darum geht es…
Als die Geburtstagswünsche von ihrer besten Freundin Elena (Alice Lupparelli) ausbleiben, ist Vanessa (Noemi Megagnini) zwar nicht gerade erfreut, aufgrund eines kleinen Streits am Vortag denkt sie sich aber nichts weiter dabei. Als Elena dann aber auch nicht zu ihrer Geburtstagsparty am Abend erscheint, sind bereits die Alarmglocken in ihrem Umfeld aktiviert. Wo ist Elena? Auf der Suche nach der verschwundenen 16-Jährigen offenbaren sich dunkle Geheimnisse innerhalb der eingeschworenen Freund*innen-Gruppe, die die Dynamik in ein ganz neues Licht rückt!

Unser Fazit nach zwei Episoden
Um herauszuarbeiten, wie sich “Verehrung”, trotz zwischenzeitlich allzu bekannter Rezeptur der undurchdringlichen Teeniedramen-Front auf Netflix, positiv abheben kann, bleiben wir zunächst beim eingangs gezogenen “Élite”-Vergleich. “Élite” – zumindest wenn es um die ersten beiden Staffeln geht – konnte in seiner Eigenschaft als reißerische Teenager*innen-Unterhaltung durchaus überzeugen, verlor mit zunehmender Episodenzahl jedoch mehr und mehr die Bodenhaftung und dadurch auch jegliche Form von kurzweiligem Thriller-Spaß. Wo das spanische Netflix Original mit überzeichneten Charakteren und immer abstrusen Plotentwicklungen schnell den Shark jumpte, wirkt “Verehrung” von anfang an deutlich geerdeter und zurückhaltend. Der Cast ist schön, aber nicht wie mit einem Instagram-Filter ins Unkenntliche weichgezeichnet; die Intrigen link, aber realitätsnah; die Inszenierung auf die Zielgruppe angepasst und doch weit weg von dem, was man als Tiktokisierung bezeichnen könnte.

Dass der Vergleich mit der erfolgreichen Serie aus Spanien, trotz augenscheinlicher Parallelen, auch dramaturgisch hinkt, zeigt sich bereits daran, dass “Verehrung” mit der entschleunigten Erzählweise, ehe in Richtung Slowburner tendiert, statt Drama an Drama zu reihen, immer auf der Jagd nach dem nächsten großen Knall. Wenn sich am Ende der zweiten von insgesamt sechs Episoden dann offenbart, was es mit Elenas Verschwinden auf sich hat, sollten Fans ähnlich gearteter Produktionen längst am Haken sein. Und selbst die, die sich aufgrund des Alters außerhalb der Zielgruppe bewegen (wobei “Verehrung” keinesfalls nur auf ein junges Publikum zugeschnitten ist), dürften an der atmosphärisch dichten und spannenden Inszenierung ihren Gefallen finden. Selbiges gilt auch für die interessanten, wenngleich nach bekanntem Muster gezeichneten Figuren. Wer bereits “Baby” mochte, darf sich “Verehrung” nicht entgehen lassen!

Prognose
Trotz klassischer Teenie-Drama Rezeptur der Marke „Élite“ verspricht „Verehrung“ atmosphärisch dichte Unterhaltung – auch über die Zielgruppe hinaus!

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