Netflix lädt ein in den Octagon
Die UFC hat den Kampfsport von der muffigen Turnhallen-Ecke direkt ins gleißende Rampenlicht katapultiert – mit bizarren Face-Offs, blitzschnellen Knockouts und spektakulären Submissions, die sprachlos machen. Zwischen blutigen Kämpfen und millionenschweren Pay-per-View-Verträgen balanciert die hochglanzpolierte Welt des Mix Martial Arts auf dem schmalen Grat von Kampfkunst und Kommerz. Für viele ein Guilty Pleasure, für andere fast schon Religion. In welche Kerbe da wohl die französische Netflix Original Serie “Der Käfig” schlägt?
Und darum geht es…
Taylor (Melvin Boomer) träumt davon, als MMA-Profi durchzustarten. Trotz intensiven Trainings und unermüdlichem Einsatz bleibt ihm der große Durchbruch jedoch verwehrt. Seine Leidenschaft wird auf eine harte Probe gestellt, bis ein überraschender Kampf ihm endlich die Aufmerksamkeit verschafft, die er sucht. Doch diese Chance birgt extreme Risiken: Taylor muss gegen einen übermächtigen Gegner antreten. Das Duell wird zum Schlüsselmoment seiner Karriere und könnte sein Leben für immer prägen. Ist er bereit, alles zu riskieren und die Herausforderungen der MMA-Welt mit eisernem Willen und Opferbereitschaft anzunehmen?

Unser Fazit nach zwei Episoden
Erdacht vom Kampfsport-zugewandten Geist des französischen Action-Darsteller Franck Gastambide (“Medellin”, “Lohn der Angst”), in Zusammenarbeit mit Drehbuchautor Sylvain Caron, nimmt “Der Käfig” das Publikum mit in und an den Rand des Octagons, für eine klassische David gegen Goliath-Geschichte. Um dem in der Welt des Mixed Martial Arts angesiedelten-Sportdrama die nötige Glaubwürdigkeit zu verleihen, darf da natürlich die Beteiligung echter Kampfsport-Größen nicht fehlen, was mit dem Ex-Profi Georges St-Pierre, dem aktiven UFC-Fighter Jon Jones und vielen weiteren auch hinreichend erfüllt wird. Die Bühne, oder besser gesagt der Käfig gehört jedoch einem anderen: Taylor, eben noch blutiger Amateure, findet sich nach dem geleakten Mitschnitt eines Sparringkampfes mit einem echten Weltstar, dank Social-Media-Hype, plötzlich im Rampenlicht wieder – und die euphorische Underdog-Story nimmt ihren Lauf.

Auch wenn sich “Der Käfig” den klassischen Erzählmustern des Genres bedient, vermeidet es die Handlung, sich in vorhersehbaren Abläufen zu verlieren, was sich unter anderem in einem überraschend frühen Aufeinandertreffen in der UFC-Arena am Ende der zweiten Episode zeigt. Der vermeintliche Showdown bildet erst den Startschuss einer bis dato bereits mitreißend erzählten Reise, wenn sich außerhalb des Octagons bereits ein weiterer Kampf andeutet, der trotz des etwas ernüchternden Kampfes im Käfig, neugierig auf die noch folgenden drei Episoden macht. So wuchtig und körperlich die Sparringkämpfe und Trainingsmontagen zuvor noch inszeniert wurden, wirken die Schläge und Tritte im entscheidenden Kampf plötzlich überraschend kraftlos. Aber sei es drum: Wir haben Blut geleckt und sind bereits gespannt, wie es mit dem charismatischen Underdog weitergeht!

„Der Käfig“ ab dem 08.11.2024 exklusiv auf Netflix streamen!


