| Titel | The Substance |
| Genre | Horror, Thriller |
| Jahr | 2024 |
| FSK | 16 |
| Regie | Coralie Fargeat |
Kinostart: 19.09.2024
Demi Moore brilliert in einem der verstörendsten Filme des Jahres
Regisseurin Coralie Fargeat eroberte 2017 mit ihrem Spielfilmdebüt „Revenge“ die Herzen der Horrorfans und schuf nicht nur einen der besten Rachethriller aller Zeiten, sondern auch einen der herausragendsten Horrorfilme des letzten Jahrzehnts. Sieben Jahre später meldet sie sich nun mit „The Substance“ zurück, einem Body-Horrorfilm, der den Schönheitswahn in Hollywood ins Visier nimmt. Besetzt mit Demi Moore, zählt der Film zu den Highlights des diesjährigen Fantasy Filmfests und wird über Mubi deutschlandweit in den Kinos veröffentlicht.

Und darum geht es…
Elisabeth Sparkle (Demi Moore) ist eine alternde Schauspielerin, deren Karriere längst nicht mehr auf dem Höhepunkt ist. Als sie von ihrem sexistischen Studioboss Harvey (Dennis Quaid) gefeuert wird und keine Rollenangebote mehr erhält, gerät ihr Leben in eine Abwärtsspirale. Doch eines Tages führt sie ein Autounfall zu einer mysteriösen Firma, die ihr eine Substanz anbietet, mit der sie sich in eine jüngere und bessere Version (Margaret Qualley) von sich selbst verwandeln kann. Die Regeln sind klar: Elisabeth muss abwechselnd eine Woche im Körper der jüngeren Version verbringen und dann eine Woche in ihrem eigenen Körper. Wenn sie dieses Muster durchbricht, drohen fatale Konsequenzen.

Ein grotesker Body-Horror, der Hollywoods Schönheitswahn gnadenlos zerlegt
Gelegentlich taucht ein Horrorfilm auf, der sich mit seinen grotesken Bildern so tief ins Gedächtnis der Zuschauer brennt, dass er lange nachhallt. „The Substance“ ist genau so ein Film. Das bildgewaltige Finale zollt Klassikern wie „Carrie“ oder dem „Suspiria“-Remake Tribut und entfesselt ein blutiges Spektakel, das einen fassungslos und mit offenem Mund zurücklässt. Doch auch der Weg dorthin ist gespickt mit provokanten Visuals, die oft ins Surreale abgleiten, begleitet von einem pulsierenden Soundtrack, der in seinen besten Momenten an Luca Guadagninos „Challengers“ erinnert. Regisseurin Coralie Fargeat verzichtet bewusst auf Subtilität – sowohl visuell als auch im Storytelling. Dass der exzentrische und sexistische Studioboss Harvey heißt, ist sicherlich kein Zufall. Ebenso werden zentrale Themen wie Schönheit und Altersdiskriminierung in unserer gnadenlos oberflächlichen Welt ungeschönt behandelt. Mit einem Augenzwinkern und schwarzem Humor, aber stets kompromisslos in ihrer Botschaft. Fargeat weiß genau, was sie sagen will, und bringt dies clever und pointiert auf den Punkt.

Trotz des blutigen und verstörenden Body-Horrors sowie der düster humorvollen Note trägt „The Substance“ im Kern eine tragische Dimension. Elizabeth und ihr perfektes Gegenstück Sue kämpfen – wie bereits erwähnt – mit dem unerbittlichen Druck, einem Schönheitswahn gerecht zu werden, bei dem es keine Gewinner gibt. Demi Moore zieht in der Hauptrolle blank – und das nicht nur metaphorisch. Als Elizabeth Sparkle bringt die erfahrene Schauspielerin sowohl Witz als auch emotionale Tiefe ein und verleiht ihrer Figur eine authentische Präsenz. Sicherlich konnte Moore dabei auf ihre eigenen Erfahrungen in Hollywood zurückgreifen, was ihrer Performance zusätzliche Glaubwürdigkeit verleiht. Doch auch Margaret Qualley, die in den letzten Jahren wiederholt ihr Talent unter Beweis gestellt hat, steht ihr in nichts nach und kann mühelos mit Moore mithalten. Obwohl beide technisch gesehen den gleichen Charakter verkörpern, fügen sie ihm dennoch jeweils eigene Facetten hinzu und erschaffen so zwei vielschichtige Interpretationen derselben Figur.

Fazit
„The Substance“ kritisiert auf groteske Weise das Schönheitsideal und die Altersdiskriminierung in Hollywood, beeindruckt mit intensivem Body-Horror, einer Prise schwarzem Humor und einer großartigen Demi Moore in der Hauptrolle. Ohne Zweifel einer der besten Horrorfilme des Jahres!

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