| Titel | The Deep Dark |
| Genre | Horror, Thriller |
| Jahr | 2023 |
| FSK | 16 |
| Regie | Mathieu Turi |
Heimkinostart: 05.09.2024
Monsterhorror aus Frankreich
In den 2000er Jahren brachte eine Welle extremer französischer Horrorfilme wie „High Tension“, „Martyrs“ und „Inside“ frischen Wind in das Genre und sorgt bis heute für Gesprächsstoff unter Horrorfans. Danach wurde es etwas ruhiger, doch Frankreich liefert weiterhin qualitativ hochwertige Horrorkost, wie „Raw“ oder „The Innocents“, die das Genre bereichern. Neu dazu gesellt sich das Werk „The Deep Dark“, in dem eine Gruppe von Bergarbeitern auf eine unheimliche Kreatur trifft und dabei nostalgische Erinnerungen an klassische Monsterfilme weckt.

Und darum geht es…
Der junge Marokkaner Amir (Amir El Kacem) verlässt seine Heimat, um sich in Nordfrankreich einer Gruppe von Bergarbeitern anzuschließen, die in einer heruntergekommenen und gefährlichen Kohlenmine arbeiten. Diese Mine war bereits vor 100 Jahren Schauplatz einer Explosion, bei der zahlreiche Menschen ums Leben kamen. Nach einer Einweisung durch seinen Vorarbeiter Roland (Samuel Le Bihan) wird Amir einem Team zugeteilt, das den Professor Berthier (Jean-Hugues Anglade) bei einer Probenentnahme unterstützen soll. Doch schon bald nach ihrer Ankunft werden Amir und seine Kollegen nach einem Einsturz im Schacht in 1.000 Metern Tiefe gefangen. Die Männer müssen einen Ausweg finden, denn ihre Anwesenheit hat eine unheimliche Kreatur geweckt, die in der Dunkelheit lauert.

„The Descent“ trifft auf „Die Mumie“
Im letzten Jahrzehnt hat sich der sogenannte Elevated Horror im Genre etabliert – Filme, die oft Themen wie Traumata oder Trauer aufgreifen und sich durch einen ruhigen Erzählstil sowie eine dichte Atmosphäre auszeichnen. Doch in letzter Zeit ist ein deutlicher Hunger nach einer Rückkehr zum klassischen Horror spürbar – jener Art von Horror, die nostalgische Gefühle weckt und an die Filme erinnert, die man heimlich nachts unter der Bettdecke angeschaut hat und die bis heute prägend sind. Das zeigt sich in der Vielzahl von Legacy-Sequels, die derzeit die Kinokassen füllen, wie etwa „Alien: Romulus“. Auch Filme wie „Longlegs“, der eine neue Geschichte erzählt, dabei aber stark von Serienkillerfilmen der 90er Jahre inspiriert ist, bestätigen diesen Trend. Das neue Werk von Mathieu Turi fügt sich mit seiner Rückkehr zu klassischen Monsterhorror perfekt in dieses Muster ein und punktet vor allem durch seine klaustrophobische Stimmung und ein herausragendes Monsterdesign.

Das Mathieu Turi mit simplen Mitteln ein intensives Gefühl von Klaustrophobie erzeugen kann bewies er bereits mit seinem Film „Meander“, in dem sich eine junge Frau in einem engen Labyrinth wiederfindet. In „The Deep Dark“ wird das Setting zwar etwas ausgeweitet, wirkt aber keineswegs weniger bedrohlich und einengend. Dabei werden Erinnerungen an Filme wie „The Descent“ wach, und auch „Katakomben“ scheint, insbesondere im Hinblick auf den Aufbau einer Mythologie hinter den Ereignissen, einen spürbaren Einfluss gehabt zu haben. Filme dieser Art stehen und fallen mit ihren praktischen Effekten, und in diesem Punkt muss sich diese Indie-Produktion nicht hinter großen Horrorklassikern verstecken. Die Kills sind blutig, und die Kreatur ist nicht nur furchteinflößend, sondern zeigt auch klare Parallelen zu ikonischen Monstern der Horrorgeschichte. Die Charakterzeichnung und das Drehbuch hätten noch etwas Feinschliff vertragen können, doch dies wird durch ein solides Ensemble und die effektiven Horrorelemente ausgeglichen.

Fazit
„The Deep Dark“ markiert eine Rückkehr zu traditionellen Creature Features und besticht durch seine klaustrophobische Atmosphäre, ein starkes Ensemble und beeindruckende praktische Effekte!


Wie hat Dir „The Deep Dark“ gefallen?

