DIe Wölfe von Tokio
Tokyo – eine schillernde Megametropole, die in den vergangenen Jahren einen Immobilienboom erlebte, der die Preise in schwindelerregende Höhen trieb. Während internationale Investoren und die Olympischen Spiele 2021 den Markt weiter anheizten, entwickelte sich die Wohnungssuche für den Ottonormalverbraucher zur modernen Schatzsuche – nur ohne Karte. Wo sich selbst einst erschwingliche Vororte in Luxusresorts für wohlhabende Geschäftsleute transformierten, bleibt dem einfachen Volk kaum ein Quadratmeter mehr, um es sich häuslich einzurichten. In dieser dystopisch anmutenden Realität erzählt das japanische Netflix Original “Tokyo Swindlers” die Geschichte einer Gruppe gerissener Betrüger, die einen fragwürdigen Weg gefunden haben, auch einen Teil von diesem fetten Kuchen abzubekommen!
Und darum geht es…
Tokio: Während die Immobilienpreise in der Stadt unaufhaltsam in die Höhe schießen und die Existenz vielen Familien gefährden, machen Takumi Tsujimoto (Go Ayano) und seine gerissenen Kollegen (u.a. Etsushi Toyokawa, Kazuki Kitamura, Eiko Koike) aus der Not eine Tugend. Mit einer ausgeklügelten Strategie veräußern sie Immobilien, die ihnen eigentlich gar nicht gehören und verdienen sich damit eine goldene Nase. Als ihr jüngstes Vorhaben mit Aussicht auf eine bisher unerreichte Gewinnsumme in Höhe von 10 Milliarden Yen jedoch zu scheitern droht, gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren – denn die Polizei ist den Betrügern bereits dicht auf den Versen.

Unser Fazit nach der Pilotfolge
Wenn sich Leonardo DiCaprio als nimmersatter Finanzhai Jordan Belford in Martin Scorseses modernem Klassiker “The Wolf of Wall Street“ zunächst auf rücksichtslose Weise eine goldene Nase verdient, um selbige später tief in einen Berg aus Kokain und Stripperinnen-Dekoltees zu vergraben, fiebert das staunende Publikum, die in Schutt und Asche gelegten Existenzen seiner Opfer billigend in Kauf nehmend, mit. Kollateralschäden eben. Netflixs jüngste Miniserien-Eroberung “Tokyo Swindlers” geht da einen ähnlichen Weg. Die sieben Episoden umfassende Thrillerserie aus Japan inszeniert sich dabei als eine Art düstere Version…

… von “Dumb Money – Schnelles Geld” mit Serienkilleratmo – eine gewöhnungsbedürftige Entscheidung – und genre-typischem Expositionserzähler aus dem Off. Wieso der inhaltlich dann doch komplett woanders verortete Finanzplot ausgerechnet mit trashig-blutigem Tierhorror eröffnet? Man weiß es nicht! Nach der ersten Episode bleiben, gerade die Inszenierung betreffend, jedenfalls einige Fragezeichen offen, wenngleich das betrügerische Spiel durchaus seinen Reiz mit sich bringt. Ob sich der ungewöhnliche Genremix lohnt und der bis dato oberflächlichen Figurenkonstellation doch noch etwas Tiefe zuteil wird, werden wohl erst die folgenden Episoden offenbaren!

„Tokyo Swindlers“ ab dem 25.07.2024 exklusiv auf Amazon Prime Video streamen!


