Pandemonium – Die Hölle kennt keine Vergebung

TitelPandemonium – Die Hölle kennt keine Vergebung
Genre Horror, Mystery
Jahr2023
FSK16
RegieQuarxx

Heimkinostart: 04.07.2024

Gefangen zwischen Leben und Tod

Pandemonium ist ein Begriff, der ursprünglich von John Milton und seinem epischen Gedicht „Paradise Lost“ (1667) geprägt wurde. In diesem Werk bezeichnet Pandemonium die Hauptstadt der Hölle, Versammlungsort aller Dämonen. Zusammengesetzt wird er aus den griechischen Wörtern „pan“ (alle) und „daimon“ (Dämon), was so viel wie „alle Dämonen“ bedeutet. Da kommt es nicht von ungefähr, dass der französische Filmschaffende und Künstler Quarxx eben jenen Titel für seinen nihilistischen Episodenfilm “Pandemonium – Die Hölle kennt keine Vergebung” gewählt hat – schließlich schleppt jede seiner Figuren mehr als nur einen Dämon mit sich…

Pandemonium - Die Hölle kennt keine Vergebung
Pandemonium – Die Hölle kennt keine Vergebung ©Tiberiu Film

Und darum geht es…

Als Nathan (Hugo Dillon) neben seinem total demolierten Fahrzeug aufwacht, kann er kaum glauben, dass er den schrecklichen Unfall ohne einen Kratzer überstanden hat – und er soll recht behalten. Als Daniel (Arben Bajraktaraj), der Motorradfahrer, mit dem er auf der Landstraße zusammengestoßen ist, ihm offenbart, dass sie beide bei dem Zusammenstoß gestorben sind, dämmert es auch Nathan langsam. Gefangen in einer Welt zwischen Leben und Tod, versuchen sie verzweifelt einen Ausweg zu finden, bis sich schließlich zwei Pforten öffnen. Nun gilt es, sich zu entscheiden, durch welche sie gehen – doch ihr Weg scheint längst vorhergesehen und das Schicksal unausweichlich…

Sammelsurium der verlorenen Seelen

Horror-Anthologien gibt es in allen Farben und Formen. Variierend in Sachen Anzahl und Spielzeit der einzelnen Episoden, mal in eine Rahmenhandlung gebetet, völlig voneinander losgelöst als eigenständige Kurzgeschichten, von einem allumfassenden Motiv begleitet oder aufeinander aufbauend, mit wiederkehrenden Figuren und Handlungssträngen. “Pandemonium – Die Hölle kennt keine Vergebung” eint all diese Varianten – und irgendwie auch doch nicht. Das Ergebnis jedenfalls ist anders, als man es von ähnlich ausgerichteten Episodenfilmen kennt – was jedoch nicht unbedingt mit dem Attribut besser gleichzusetzen ist. Was mit einer überdimensional großen Rahmenhandlung beginnt, die zunächst den Eindruck vermittelt, “Pandemonium – Die Hölle kennt keine Vergebung” wäre eventuell doch nicht als Anthologie anzusehen, mündet später in zwei, durch das Schicksal mit Nathan verbundene Kurzgeschichten, von denen der französische Genrefilm gut etwas mehr vertragen hätte.

Pandemonium - Die Hölle kennt keine Vergebung
Pandemonium – Die Hölle kennt keine Vergebung ©Tiberiu Film

Sowohl die Erzählung von einem kleinen Satansbraten mit blühender Fantasie, als auch die Geschichte einer trauernden Mutter, der es einfach nicht gelingen mag, loszulassen, stechen die viel zu viel Raum einnehmende Rahmenhandlung rund um Nathan und seinem unweigerlichen Schicksalsgenossen problemlos aus und hätten auch ohne das Korsett eines Anthologiefilms das Zeug zum eigenständigen Langfilm. Alleine für die beiden von einer morbiden, düsteren Komik begleiteten Episodenfilmen lohnt es sich in “Pandemonium – Die Hölle kennt keine Vergebung” zumindest einen Blick zu werfen, wenngleich das ermüdenden Drumherum abgesehen vom im Kern interessante Motiv der Schuld und Selbstreflexion wenig zu bieten hat. Hierbei fallen die dem schmalen Budget geschuldet mauen CGI-Effekte weniger ins Gewicht, als die unausgereiften Dialoge und das limitierte Spiel des unbekannten Casts.

Pandemonium - Die Hölle kennt keine Vergebung
Pandemonium – Die Hölle kennt keine Vergebung ©Tiberiu Film

Fazit

Eine unausgewogene Horror-Anthologie, die mit zwei überzeugenden Episoden Pluspunkte sammeln kann, während die ausladende Rahmenhandlung weit hinter den Möglichkeiten bleibt.

Bewertung: 2.5 von 5.
Pandemonium - Die Hölle kennt keine Vergebung
Pandemonium - Die Hölle kennt keine Vergebung

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