DER WATCHDOG

Titel	Apocalypse – Die letzte Hoffnung
Genre	Sci-Fi, Thriller
Jahr	2023
FSK	16
Regie	Federico Alotto

The Last of Italia

Das Action–Adventure–Thriller–Western–Drama „Apocalypse – Die letzte Hoffnung“ vom italienischen Regisseur Federico Alotto bietet ein bekanntes Zukunftsszenario, in dem die Rettung der Menschheit an einem Outlaw-Einzelgänger und einer unschuldigen Frau liegt, die bis dahin sämtliche Gefahren durchlaufen müssen. Obwohl der Plot dem Zuschauer allzu bekannt vorkommt, ist die Umsetzung des Stoffes entscheidend, um sich als eigenständiges Werk hervorzutun. Und genau damit verpasst „Apocalypse – Die letzte Hoffnung“ seine Chance. Bis auf das Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller hat das Subgenre nichts Neues hinzuzufügen.

Und darum geht es…

Europa in naher Zukunft: Durch Strahlung wurde fast die gesamte Population durch Unfruchtbarkeit ausgerottet und ließ nur wenige umherziehende, gewalttätige Männer übrig. Die einzige Hoffnung bietet ein Cowboy-Cosplayer names Dog (Ko-Autor Andrea Zirio), der sich mit der letzten schwangeren Frau Mia (Ortensia Fioravanti) auf einen Streifzug durch das lebensbedrohliche Land begibt, um ein Labor zu erreichen, in dem anscheinend ein Gegenmittel entwickelt wurde.

Nicht die Apokalypse ist schrecklich, sondern die Filminszenierung

„Apocalypse – Die letzte Hoffnung“ beginnt mit einem Voice Over, indem Dog uns zynisch in die verendete Welt einführt und uns eine spannende und konsequente Story vermuten lässt. „Apocalypse – Die letzte Hoffnung“ bedient sich vielerlei Vorbilder, so zitiert Dog bereits zu Beginn ironisch Indiana Jones und es gibt Verweise auf „I Am Legend“, „Children of Men“, „The Road“, „The Last of Us“, und diverse Westernklassiker. Die Bildqualität hat TV-Niveau und für ein Weltuntergangsfeeling fehlt es an rauer Kolorierung und mehr heruntergekommenen Sets. Leider spielt der Großteil der Handlung im Naturgebiet, sodass man, bis auf den Anfang, so gut wie nichts von der Post-Apokalypse zu spüren bekommt. Man könnte auch vermuten, dass sich die Figuren im Wald verirrt hätten und die Welt außerhalb in Wirklichkeit intakt ist. Auch die Steampunk-Gegner wirken ziemlich uninspiriert und unfreiwillig komisch, sodass es an tatsächlicher Bedrohlichkeit mangelt. Die beiden Hauptdarsteller Zirio und Fioravanti sind offensichtlich an die Figuren Joel und Ellie aus „The Last of Us“ entlehnt und ihr Zusammenspiel funktioniert größtenteils, da man ihnen auch körperliche Hindernisse auf den Leib geschrieben hat – Er Lungenkrank, Sie schwanger. Dennoch schaffen es die beiden mit ihrer Schauspielleistung nicht, den Gesamteindruck des Films zu überschatten.

Man merkt „Apocalypse – Die letzte Hoffnung“ sein geringes Budget an, und auch Ideen und Hingabe scheinen Mangelware zu sein, weshalb der kostengünstige Film stets auf tiefstem B-Movie-Niveau performt. Es gibt wenig Action und wenn, ist diese unbeeindruckend inszeniert. Aufgesetzte Gefühlsduseligkeit kommt hinzu, besonders zum vorhersehbaren Ende. Vor zwanzig Jahren wäre „Apocalypse – Die letzte Hoffnung“ womöglich positiver herausgestochen, der Überhang an ähnlichen Filmen und Einzelepisoden von post-apokalyptischen Serien mit deutlich interessanten Storylines und Schauwerte, lässt den Endzeitthriller jedoch ohne Hoffnung auf Rettung in der Masse untergehen. Trotz der geringen Laufzeit von weniger als 90 Minuten, bietet „Apocalypse – Die letzte Hoffnung“ keinerlei Innovation oder Kurzweiligkeit und kann somit getrost ausgelassen werden.

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