Blood & Gold [2023] Kritik

TitelBlood & Gold
Genre Action
Jahr2023
FSK16
RegiePeter Thorwarth

Netflix-Start: 26.05.2023

Naziploitation made in Germany

Nach seiner Weltpremiere auf den diesjährigen Fantasy Filmfest Nights gibt es die blutige Naziploitation „Blood & Gold“ aus Deutschland ab heute auch auf Netflix zu sehen. Dass der deutsche Film ein Faible für die eigene Kriegsvergangenheit hat, ist längst bekannt. Das Netflix Original hingegen geht einen ganz anderen Weg als man es von anderen Kriegsfilmen made in Germany kennt. „Blood & Gold“ wandelt nicht etwa auf Spuren des Oscar®-prämierte „Im Westen nichts Neues“, sondern orientiert sich stark an das rohe Exploitationkino der 70er Jahre. Ob das gut geht?

Blood & Gold ©Netflix

Und darum geht es…

1945: Der Zweite Weltkriegs neigt sich dem Ende zu. In Aussicht auf die bevorstehende Niederlage verfolgt eine SS-Truppe unter der Führung ihres kaltblütigen Anführers Starnfeld ihre ganz eigenen Interessen. Im kleinen Dörfchen Sonnenberg soll eine große Ladung Gold versteckt sein, die es zu finden gilt – koste es was es wolle. Als der desertierte Soldat Heinrich zwischen die Fronten gerät, landet der Fahnenflüchtige prompt am Galgen. Gerettet von der Kriegswitwe Elsa und ihrem Bruder Paul begibt sich der Landser auf einen Rachefeldzug und stellt sich der, die Dorfgemeinschaft terrorisierenden Nazi-Truppe!

Blood & Gold ©Netflix

Auf den Spuren von Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“

Wie bereits Quentin Tarantino in seinem modernen Klassiker „Inglourious Basterds“ bedient sich auch „Blood & Gold“ an den Motiven der Ära des Grindhouse- und Exploitationfilms – und schielt dabei auch stark in Richtung Tarantinos Werk. Das bedeutet blutige Kills, schwarzer Humor und theatralische Bösewichte. Begleitet von den Klängen des ausgestorbenen Spaghetti-Western und alten deutschen Volksliedern – der Score ist wirklich großartig – hangelt sich Regisseur Peter Thorwarth durch ein düsteres, intimes Endkriegsszenario am Rande der großen Schlachten, um dort eine dreckige kleine Geschichte über Rache und Gier zu entspinnen.

Blood & Gold ©Netflix

Überraschenderweise entpuppt sich dabei gerade die knackige Action, die man so von einem Deutschen Film nicht unbedingt erwarten würde, als Highlight eines ansonsten eher durchwachsenen Genrefilms. Die wuchtigen Nahkämpfe und blutigen Shootouts funktionieren dank der einfallsreichen Choreografien hervorragend und machen immer wieder großen Spaß. Leider schleppt sich die dünne Rachegeschichte eher bemüht von gelungener Action zu gelungener Action. Hier tut sich dann auch der große Unterschied zwischen Tarantinos Nazi-Fiction und dem Netflix Original auf. „Blood & Gold“ fehlt es an schneidenden Dialogen, prägnanten Charakteren – abgesehen vom ekelhaft boshaften Schurken Starnfeld – und vor allem an einem ordentlichen Pacing. Das macht die Naziploitation zwar durchaus sehenswert und doch bleibt sie weit hinter ihren den Möglichkeiten zurück.

Blood & Gold ©Netflix

Fazit

Der kleine Bruder von Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“ bietet starke Action und einen wunderbaren Score – nur dem Skript fehlt es am nötigen Fingerspitzengefühl!

Bewertung: 3 von 5.

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