Clock [2023] Kritik

TitelClock
Genre Horror, Thriller
Jahr2023
FSK16
RegieAlexis Jacknow

Disney+ Start: 28.04.2023

Horror-Geheimtipp auf Disney+

Auch wenn Disney Studios mit „Peter Pan & Wendy“ überraschend unter Beweis stellen könnte, dass sie doch dazu imstande sind, eine vernünftige Realverfilmung eines ihrer beliebten Klassiker auf die Beine zustellen, ist es fast schon eine Schande, dass das eigentliche Streaming-Highlight des Tages dadurch völlig in den Schatten gestellt wird. Mit „Clock“ feierte nämlich zeitgleich ein absoluter Horror-Geheimtipp seine klammheimliche Deutschlandpremiere auf Disney+ – und das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen!

Clock ©Disney+

Und darum geht es…

Ella führt ein Leben wie im Bilderbuch. Dazu gehört die perfekte Beziehung mit ihrem verständnisvollen Ehemann Aidan genauso wie ihre erfolgreiche Karriere als Geschäftsfrau. Während ihre Freundinnen nach und nach Kinder bekommen, fühlt sich die selbstbewusste Frau auch mit ihren 37 Jahren immer noch nicht bereit dazu, Mutter zu werden. Ihr Leben ist schließlich perfekt! Als der Druck aus dem Umfeld immer größere Ausnahme annimmt, beschließt Ella, an einer experimentellen Behandlung teilzunehmen. Mittels Hormonbehandlung will sie endlich den Wunsch nach einem Kind in sich wecken lassen. Doch die Therapie verläuft anders als erhofft und Ella finden sich plötzlich in einer psychischen Abwärtsspirale wieder, begleiten von übernatürlichen Erscheinungen und zutiefst verstörenden Visionen… 

Clock ©Disney+

Fortpflanzung als Sinn des Lebens

Ella ist eine wunderschöne und erfolgreiche Frau. Sie führt eine glückliche Ehe mit ihrem liebevollen Mann. Die Welt scheint ihr zu Füßen zuliegen – und doch wird sie von ihrer Umwelt als Außenseiterin wahrgenommen. Ella will keine Kinder. Wie viele Frauen in ihrem Alter stößt sie mit dieser Entscheidung bei Freunden und Familie auf Unverständnis und fasst deshalb einen folgenschweren Entschluss. Was als farbenfrohe, zynische Satire mit „Black Mirror“-esken Zügen beginnt, entwickelt sich nicht nur für Ella schnell zum nervenaufreibenden, psychologischen Horror-Erlebnis. „Clock“ erweist sich dabei als atmosphärischer Slow-Burner, der mit der sich zuspitzenden Situation ein greifbares Gefühl von viszeralem Horror etabliert – Gänsehaut inklusive!

Clock ©Disney+

Wenn Regisseur Alexis Jacknow seiner in ihrer Entscheidung gefestigten Protagonistin die eigene Selbstbestimmung entzieht, indem er die Ablehnung des Mutterseins auf ein hormonelles Ungleichgewicht zurückführt, das medizinisch als Fruchtbarkeitsproblem anerkannt wird, mag das zwar eine Überspitzung sein, zeigt dabei aber auch ziemlich genau, mit welchem Stigma bewusst Kinderlosen zu kämpfen haben. Mit der cleveren Auflösung findet „Clock“ schließlich einen äußerst zufriedenstellende Abschluss, der den gesellschaftlichen Subtext noch einmal ordentlich dick unterstreicht. Dianna Agron begleitet Ellas Abstieg in den Wahnsinn souverän, die drückende Stimmung ist omnipräsent und der Horror eindringlich. Das macht „Clock“ zu einem Paradebeispiel für anspruchsvollen Horror – und jetzt schon zu einem DER Genre-Hightlights des Jahres!

Clock ©Disney+

Fazit

Psychologischer Horror der Extrakasse!

Bewertung: 4 von 5.

Wie hat Dir „Clock“ gefallen?

DER WATCHDOG – FILMKRITIK MIT HUND

WEITERE KRITIKEN

  • A Family Affair
  • Crawing Closer | Netflix
  • Supacell: Kritik zur Netflix Serie
  • Pandemonium – Die Hölle kennt keine Vergebung
  • The Mental State – Unter Verdacht
  • Trigger Warning | Netflix
  • Mothers‘ Instinct
  • Miller’s Girl
  • Die Erbschaft | Netflix
  • Daddio – Eine Nacht in New York
  • Quicksand – Gefangen im Treibsand
  • The Harbinger
  • Joko Anwar’s Nightmares and Daydreams: Das Postfach – Kritik / Folgenbesprechung
  • Joko Anwar’s Nightmares and Daydreams: Hypnotisiert – Kritik / Folgenbesprechung
  • Joko Anwar’s Nightmares and Daydreams: Die andere Seite – Kritik / Folgenbesprechung