John Wick: Kapitel 4 | Kritik

TitelJohn Wick: Kapitel 4
Genre Action
Jahr2023
FSK18
RegieChad Stahelski

Kinostart: 23.03.2023

Wer braucht schon einen Plot, wenn die Action scheppert

Aller guten Dinge sind vier! Zugegebenermaßen verheißt die Ankündigung eines vierten Teils eines erfolgreichen Franchise in den seltensten Fällen etwas Gutes. Im Fall John Wick wäre es jedoch ein Jammer gewesen, wenn die Reihe um den kugelsicheren Auftragskiller auf Abwegen mit dem zwar immer noch grundsoliden, aber doch ziemlich enttäuschenden dritten Kapitel geendet hätte. Mit „John Wick: Kapitel 4“ bekommt der von Keanu Reeves verkörperte Titelheld nun einen würdigen Abschluss spendiert – oder soll es das vielleicht noch gar nicht gewesen sein?

John Wick: Kapitel 4 ©LEONINE Distribution

Und darum geht es…

John Wicks (Keanu Reeves) Kampf gegen ein globales Netzwerk von Kriminellen ist noch längst nicht zuende. Gejagt von alten und neuen Feind*innen, muss er erneut auf seine außergewöhnlichen Fähigkeiten zurückgreifen, um endlich die lange ersehnte Freiheit zu erlangen. Nahezu auf sich alleine gestellt, stellt er sich einer neuen tödlichen Herausforderungen, die ihn an seine physischen und emotionalen Grenzen bringen. Ein Wettlauf gegen die Zeit und für die Freiheit beginnt!

John Wick: Kapitel 4 ©LEONINE Distribution

Ein Actionfeuerwerk der Extrakasse!

Mit Regisseur Chad Stahelski, Titelheld Keanu Reeves und seinen beiden Co-Stars Laurence Fishburne und Ian McShane erfährt das Publikum sowohl vor als auch hinter der Kamera ein Wiedersehen mit alten Bekannten, das nahtlos an der Stelle ansetzt, wo der dritte Teil endete. Während der innerhalb der Reihe immer noch unerreichte Überraschungserfolg „John Wick“ in seiner Eigenschaft als reduziertes Action-Meisterwerk einst das Maximum aus seinen unverkennbaren B-Movie-Wurzeln herausholte, setzten die Fortsetzung auf die wichtigste Regel des Blockbuster-Kinos: Größer, schneller, weiter! Was „John Wick: Kapitel 3“ letzten Endes zum Verhängnis wurde und sich sowohl in der langweiligsten Geschichte als auch der austauschbarsten Action des Franchise widerspiegelte, funktioniert bei „John Wick: Kapitel 4“ nun endlich einwandfrei – trotz eines mehr als holprigen Auftakt. Wenn John Wick gleich zu Beginn durch die Weiten der Wüste reitet und sich dabei eine uninspirierte Verfolgungsjagd liefert, um wenig später auf vergessenswerte Figuren zu treffen und sich in bedeutungsschwangeren Dialogen zu verlieren, tritt zunächst einmal Ernüchterung ein.

John Wick: Kapitel 4 ©LEONINE Distribution

Was „John Wick: Kapitel 4“ dann jedoch nach der verhaltenen erste halbe Stunde offenbart, lässt jeden Actionfan vor Glück jauchzen. Die fantastischen Choreografien und die Vielzahl an neuen Ideen drängen die dünne Handlung in den Hintergrund und entschädigen nicht nur für die erste halbe, von insgesamt zweieinhalb Stunden, sondern auch die im späteren Verlauf auftretenden marginalen Längen. Dass sich aus den Neuzugängen, bestehend aus Bill Skarsgård (solide), Donnie Yen (großartig) und Scott Adkins, gerade letzterer als absoluter Szenendieb herausstellt – und das nicht einmal auf die Action bezogen – ist die größte Überraschung, die der Actionkracher bereithält. Den für die beinharte Action-Reihe Undisputed bekannten Haudrauf hat man so noch nicht gesehen. Der in seiner Qualität als Darsteller bisher als äußerst limitiert wahrgenomme Adkins brilliert in einer ulkig-exzentrischen Rolle inklusiv amüsantem Fatsuit, die stark an Tom Cruises Performance aus „Tropic Thunder“ erinnert und meistert den Drahtseilakt nahe am Overacting mit Bravour. Genau so macht Actionkino Spaß!

John Wick: Kapitel 4 ©LEONINE Distribution

Fazit

Fulminantes Actionkino – aber wer hätte bei John Wick auch was anderes erwartet?

Bewertung: 4 von 5.

Wie hat Dir „John Wick: Kapitel 4“ gefallen?

Das könnte Dich auch interessieren!