| Titel | The Strays |
| Genre | Horror, Mystery |
| Jahr | 2023 |
| FSK | 16 |
| Regie | Nathaniel Martello-White |
Netflix-Start: 22.02.2023
Auf den Spuren von Jordan Peele
Die Kombination Netflix und Genrefilm verheißt in den seltensten Fällen etwas Gutes. Nach unzähligen unterwältigenden 08/15-Thrillern und uninspirierten Horrorfilmen aus dem Hause Netflix schwindet das Vertrauen gegenüber den Eigenproduktionen des Streaminggiganten von Mal zu Mal weiter. Als umso größere Überraschung entpuppt sich der gesellschaftskritische Genre-Mix „The Strays“, indem sich das liebgewonnene Vorstadt-Idyll für eine zweifache Mutter zum Albtraum entwickelt.

Und darum geht es…
Sie ist eine liebevolle Mutter und eine stolze Schwarze Frau – behauptet sie zumindest. Doch als ihre Vergangenheit sie einholt, gerät ihr perfektes Doppelleben ins Wanken. (Netflix)

Das Schwarze „Don’t Worry Darling“
Übernatürlicher Horror, psychologischer Thriller oder gesellschaftskritisches Mystery-Drama? Wo die Reise im Genre übergreifenden Debütfilm des britischen Regisseurs und Drehbuchautors Nathaniel Martello-White hingehen soll, liegt nicht etwa an der mangelnden Entscheidungsfreude des Filmemachers, sondern dient als spannende Grundlage für ein mysteriöses Filmerlebnis mit doppeltem Boden. Auch wenn „The Strays“ dieses Mysterium weniger lange aufrechterhält, als man zunächst erwarten könnte, sind es eben jene Minuten, die dem Horrorfilm am besten stehen.

Das Leben eines schwarzen Menschen in einer weißen Gesellschaft. Sowohl inhaltlich als auch inszenatorisch treffen in „The Strays“ unterschiedliche Motive aus Jordan Peeles „Wir“ und „Get Out“ auf hypnotische Vorstadt-Mystery à la „Don’t Worry Darling“ und fusionieren sich zu einem nicht ganz ausgefeilten, aber durchaus interessanten kleinen Film, der vor allem mit gesellschaftskritischem Subtext und dichter Atmosphäre glänzen kann. Leider verliert die in drei Kapitel gegliederte Handlung mit dem Einsetzen des dritten Akts und dem damit einhergehenden Wechseln in ein weiteres Subgenre des Horrors merklich an Qualität. Der erhoffte Pay-off fällt in Anbetracht der deutlich stärkeren ersten beiden Kapitel entsprechend recht ernüchternd aus – etwas, das man von der bitterbösen Schlusspointe nicht behaupten kann. Die ist nämlich schön zynisch geraten und bildet den perfekten Abschluss für einen sehenswerten, wenn auch nicht makellosen kleinen Geheimtipp.

Fazit
Gesellschaftskritischer Horror mit dichter Atmosphäre!
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