Aus meiner Haut

Aus meiner Haut Filmkritik

Wenn die Beziehung erst einmal festgefahren ist…! Paartherapie für eine bessere Kommunikation, gemeinsames Reisen, um den Alltag hinter sich zu lassen oder neue sexuelle Impulse – vielleicht sogar durch einen Partnertausch oder einer dritten Person im Bunde – die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt, bedeuten in allen Bereichen aber Vertrauen, Arbeit und Hingabe. Tristans und Leylas Aufenthalt in einer abgelegenen ätherischen Kommune samt Körpertausch mit einem anderen Paar kombiniert jeden dieser Aspekte auf eine gewisse Art und Weise und ist der Auftakt eines gut gemeinten, aber selten uneingeschränkt überzeugenden Sci-Fi-Dramas in “Aus meiner Haut”.

Aus meiner Haut ©X-Verleih

Handlung

Tristan und Leyla lieben sich – und doch sind sie festgefahren in ihrer Beziehung. Auf einer abgelegenen Insel wollen sie wieder zueinander finden. Empfangen werden die beiden dort von Stella, einer alten Jugendfreundin Leylas, die Teil einer spirituellen Kommune ist, deren durchaus ungewöhnliche Methoden Paaren die Möglichkeit gibt, sich wieder anzunähern. Der Körpertausch mit einem anderen Pärchen soll die Liebe neu entfachen – doch das Experiment hat auch seine Tücken.

Aus meiner Haut ©X-Verleih

Kritik

Körpertausch, weit entfernt vom Feel-Good-Kino eines “Freaky Friday – Ein voll verrückter Freitag” oder “17 Again – Back to High School”! “Aus meiner Haut” verfolgt eine interessante Prämisse, wie man sie auch dem griechischen Ausnahmeregisseur Yorgos Lanthimos zutrauen würde. Der deutsche Regisseur Alex Schaad erzählt darin eine ähnlich eigenwillige Sci-Fi-Liebesgeschichte wie Lanthimos in seinem unterkühlten Drama “The Lobster”, lässt dabei aber die eingängige Handschrift des experimentierfreudigen Filmemachers vermissen. Nach einer sphärischen Eröffnungsszene, die so auch der Auftakt eines noch folgenden Horrorerlebnisses sein könnte – was jedoch aus bleibt – gelingt es Schaad im späteren Verlauf weder inszenatorisch noch erzählerisch eine gerade Linie zu finden.

Aus meiner Haut ©X-Verleih

So wirklich Sinn macht das aber nicht? Während “Aus meiner Haut” ungemütlichen Fragen nach dem Wie geschickt ausweicht, indem der eigentliche Akt des Körpertauschs nie zu sehen ist oder gar erklärt wird, ist es die eigentliche Idee hinter dieser „Paartherapie“, die nie wirklich einleuchten will. Wieso Tristan und Leyla ausgerechnet in die Haut eines anderen Paares schlüpfen muss, um sich selbst und ihre Liebe zueinander wiederzufinden, wo das Drama wenige Minuten später doch selbst die eigentliche Lösung des Problems liefert, stellt die gesamte Glaubwürdigkeit des Films infrage. Als interessantes Gedankenexperiment ist das philosophische Beziehungsdrama dadurch nur bedingt geglückt, auch wenn die komplexe Themenpalette über Selbstfindung und Geschlechtsidentität, bis hin zu Sexualität und der Liebe selbst, doch einige spannende Thesen aufwirft.

Aus meiner Haut ©X-Verleih

Fazit

Körpertausch mal anders

Bewertung: 2.5 von 5.

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