Für den ehemaligen A-Liga-Schauspieler Mel Gibson scheinen die fetten Jahre längst vorbei zu sein. Nachdem der Hollywood-Badboy bereits während den goldenen Jahren seiner Laufbahn mit diversen Skandalen negativ aufgefallen ist, versetzten seine verbalen und körperlichen Ausbrüche gegenüber seiner damaligen Partnerin der bereits angeknacksten Karriere den finalen KO-Stoß. Seitdem ist es trotz einiger kleinerer Rollen eher still um Gibson geworden. Daran dürfte auch „Panama“ nicht ändern – ganz im Gegenteil!

Handlung
1989: Eigentlich hat sich der ehemalige Marine James Becker längst zur Ruhe gesetzt. Für seinen früheren Kommandeur Stark lässt er sich aber für einen letzten Auftrag breitschlagen. Becker soll sich undercover in einen gefährlichen Drogenring in Panama einschleusen. Als die Situation außer Kontrolle gerät, bleibt ihm nur die Hilfe von Stark, um das Land lebend wieder verlassen zu können.

Kritik
„Panama” ist eine Mogelpackung, wie sie im Buche steht. Das Cover, des auf wahren Begebenheit basierenden Thrillers wirbt prominent mit dem Portrait der ehemaligen Hollywood-Größe Mel Gibson und verdeckt damit sogar einen Teil des Gesichts des eigentlichen Hauptdarstellers Cole Hauser. Statt Gibson selbst, der lediglich für wenige Minuten vor der Kamera erscheint und ansonsten lediglich auf der Audiospur die Geschehnisse mit einem vollkommen unnötigen Voice-Over begleitet, dürfen – oder besser gesagt müssen – sich die unwissenden Zuschauer*innen mit dem mehr als nur limitierten Schauspiel des B-Movie Darstellers Hauser arrangieren. Das fällt vor allem immer dann extrem negativ ins Gewicht, wenn die Figur des Ex-Marines James Becker echte Gefühle wie Trauer oder Wut zeigen muss – zum Glück halten sich diese befremdlichen Szenen im Rahmen.

Ein C-Movie durch und durch. “Panama” ist nicht nur unglaublich holprig und abgehackt erzählt, sondern auch abseits des zusammengeschusterten Skripts nahezu unschaubar. Die übersättigten Bilder wirken mit dem künstlichen Digital-Look stellenweise wie ein selbstgedrehtes Urlaubsvideo. Das fällt vor allem dann auf, wenn für die immer wiederkehrenden Slow-Motion-Einstellungen völlig unspektakulärer Szenen augenscheinlich auf eine deutlich wertigere Kamera zurückgegriffen wird. Doch jetzt wird es richtig paradox: Hinter “Panama” steckt kein Geringerer als “Crank”-Regisseur Mark Neveldine höchstpersönlich. Der hat sich mit seinen letzten beiden Regiearbeiten “Jonah Hex” und “Ghost Rider: Spirit of Vengeance” nun wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert, einen filmischen Totalausfall wie “Panama” hätte man ihm – gerade optisch – trotzdem nicht zugetraut. Stellvertretend dafür, was hier alles schiefgeht, lässt sich ein 5-minütiges Motorradrennen durch den Dschungel Panamas nennen: Eine Sequenz ohne jede Bedeutung für den Plot und ohne jede visuelle Finesse – einfach nur da, um etwas Tempo in die zähe Geschichte zu bringen – nur geholfen hat es leider nicht.

Fazit
Ein Film zum abgewöhnen!
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