Ein Blick auf das tagesaktuelle Kinoprogramm genügt, um festzustellen, dass zwischen großen Franchises und Multimillionär-Dollar-Blockbustern wenig Platz für kleine Produktionen bleibt. Während sich starbesetze Komödien und kostengünstige Horrorfilme häufig trotz der gigantischen Konkurrenz durchsetzen können, findet man eine bestimmte Art von Film immer seltener auf der großen Leinwand. Die Rede ist vom Mid-Budget-Actionfilm. Umso erstaunlicher ist es, dass sich das Regiedebüt des eher unbekannten Schauspielers James Claytons, der hier auch selbst in der Hauptrolle zu sehen ist, nicht wie ähnliche Vertreter seines Genres direkt im Heimkino – sondern auf der Kinoleinwand erscheint. Doch hat „Bullet Proof“ überhaupt das Zeug zum Kinofilm?

Handlung
Der Traum vom vorzeitigen Ruhestand, entwickelt sich für einen namenlosen Kleinkriminellen schnell zum Kampf um Leben und Tod. Eigentlich wollte er sich nur die Beute anderer Gauner unter den Nagel reißen, doch der vermeintlich einfachen Coup hat einen Haken. Hinter dem Geld steckt kein Geringerer als der skrupellose Gangsterboss Tempel. Als der Namenlose dann noch dessen schwangere Frau Mia, die ihrem brutalen Mann entfliehen möchte, im Kofferraum des Fluchtfahrzeugs vorfindet, beginnt eine actiongeladene Hetzjagd…

Kritik
Einen für die große Leinwand angemessenen wertigen Look kann „Bullet Proof“ trotz geringem Budget schon mal vorweisen. Wer sich nun auf eine lange Aufzählung weiterer Punkte, die den Actionfilm für einen Kinostart qualifizieren, eingestellt hat, wird enttäuscht. Viel mehr als eine solide Inszenierung und einige mittelmäßige Actionszenen hat James C. Claytons erste Regiearbeit leider nicht zu bieten. Stattdessen fühlt sich hier irgendwie alles ziemlich bekannt an. Ein generischer Plot, der sich auf ein absolutes Minimum beschränkt und spektakuläre Verfolgungsjagden samt bekannter Shootouts kennt man schließlich bereits aus unzähligen Direct-To-DVD Produktionen.

Wer kein Gesichtstattoo hat, ist auch kein echter Gangster! “Bullet Proof” erzeugt mit seiner aufgesetzten pseudocoolen Art meist ein komplett gegenteiliges Gefühl und wandelt über weite Strecken auf generischen B-Movie-Pfaden. Schnelle Schnitte, Zoom-Ins, Blend- und Wischeffekte: Sobald unser namenloser Protagonist in ein Vehikel seiner Wahl einsteigt, werden die kompletten “Fast and the Furious”-Gimmicks der frühen 2000er ausgepackt – nur eben ein paar Jahre zu spät. Auch darstellerisch dümpelt „Bulletproof“ auf B-Movie-Niveau vor sich hin – einschließlich des britischen Quotenbadboys Vinnie Jones, der hier wie immer grimmig in die Kamera starrt. Eingefleischte Actionfans dürften sicher bedingt auf ihre Kosten kommen – alle anderen können sich einen Kinobesuch getrost sparen.

Fazit
Austauschbare B-Movie-Action!
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