No Tears for the Dead [2014] Kritik

Deutschland kommt endlich wieder in den Genuss von beinharter Action-Kost made in Südkorea. Stolze acht Jahre mussten man hierzulande auf die Veröffentlichung des „The Man from Nowhere“-Schöpfers Lee Jeong-beom warten. Doch was lange währt, wird endlich gut…. Oder doch nicht?

No Tears for the Dead 2014 ©Nameless Media

Handlung

Fehler zu machen, ist etwas, das in der makellosen Vita des gnadenlosen Auftragskillers Gon keinen Platz findet. Umso härter trifft es ihn als er bei einem routinemäßigen Job versehentlich die Tochter einer seiner Zielpersonen tötet. Geplagt von Gewissensbissen und der schweren Last, will er dem Business den Rücken kehren. Nach einem letzten Auftrag soll es endlich in den Ruhestand gehen, doch da ahnt Gon noch nicht, dass er ausgerechnet die Mutter des ermordeten Kindes eliminieren soll…

No Tears for the Dead 2014 ©Nameless Media

Kritik

Selten hat der Titel eines Films die darin vorherrschende Stimmung so präzise eingefangen, wie der des südkoreanischen Actionthrillers „No Tears for the Dead“. In seiner dritten Regiearbeit ertränkt der Südkoreaner Lee Jeong-beom die volle Ladung Melancholie und Theatralik in einem Meer aus Blut und Patronen. Die auf Hochglanz polierte Action-Ballade strotzt nur so vor Kitsch und Eleganz – und sieht dabei noch fantastisch aus. Schade nur, dass das aufgeblasene Skript trotz der langen Exposition scheinbar vergisst, die vielen Charaktere zu erkunden. Während Gon als von Bedauern und Reue zerfressener Killer von der ersten Minute an in eben jenem Zustand stagniert, kommt Mo-gyeong ebenfalls nicht über die Rolle einer trauernden Mutter hinaus. Alle weiteren Figuren sind halt böse, weil sie böse sind und dienen einzig und allein als Widersacher für die späteren Actionszenen.

No Tears for the Dead 2014 ©Nameless Media

Obwohl „No Tears for the Dead“ nach der etwas langatmigen ersten Hälfte das Tempo erheblich anzieht, will sich aufgrund der verpassten Charakterentwicklung kein echtes Mitfiebern einstellen. Das ist unglaublich schade, da die einwandfrei choreografierten Nahkämpfe mit einer brutalen Körperlichkeit und jeder Menge Blut daher kommen. „No Tears for the Dead“ ist dabei stets kompetent inszeniert – und das bis ins letzte hochglanzpolierte Detail. Freunde von beinharter Asia-Action sollten sich von den genannten Schwächen keinesfalls entmutigen lassen und kommen definitiv auf ihre Kosten!

No Tears for the Dead 2014 ©Nameless Media

Fazit

Beeindruckende Action-Ballade!

Bewertung: 3 von 5.

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