The Gray Man [2022] Kritik

Mit Produktionskosten von 200 Mio US-Dollar ist die „The Gray Man“ Verfilmung der gleichnamigen US-Bestseller Romanreihe der bislang teuerste Netflix-Film. Das ausladende Budget ist zum einen auf den namhaften Cast, aber auch die unzähligen Schauplätze rund um den Globus zurückzuführen. Ganz nach dem Motto „viel hilft viel“ inszenieren die „Avengers“: Infinity War“ und „Avengers: Endgame“ Regisseure Joe und Anthony Russo „The Gray Man“ als kurzweiligen, aber über weite Strecken unausgegorenen Agentenfilm mit bekannten Motiven. Spaß macht das trotzdem!

The Gray Man ©Netflix

Handlung

Court Gentry hat nichts zu verlieren. Wegen Totschlag sitzt er eine lange Gefängnisstrafe ab und auch außerhalb der Zelle wartet niemand auf ihn. Da kommt das Angebot des CIA-Agenten Donald Fitzroy gerade recht. Im Austausch gegen lebenslange Treue im Dienste der CIA wird seine Haftstrafe aufgehoben. Fortan operiert er unter dem Decknamen Sierra Six in streng geheimen Tötungsmissionen und entwickelte sich über die Jahre zum gefragten Auftragskiller. Als Six nach einem Einsatz einer Verschwörung innerhalb der CIA auf die Spur kommt, wird er selbst zur Zielscheibe. Kein Geringerer als der skrupellose Ex-Agent Lloyd Hansen wird auf ihn angesetzt. Nun heißt es nicht nur sich selbst, sondern auch seinen ehemaligen Recruiter Fitzroy und dessen Tochter zu beschützen…

Ryan Gosling | The Gray Man ©Netflix

Kritik

Verdeckte Operationen, Intrigen innerhalb einer Organisation, eine böse Enthüllung und ein Jäger, der zum Gejagten wird. Die Inhaltsangabe macht sofort klar: „The Gray Man“ ist klassisches Agenten-(Heim)Kino mit einem generischen Plot, den man schon unzählige Male gesehen hat. Was den Actionthriller jedoch von der Masse abhebt, sind die überzeugenden Darsteller*innen und einige visuell überaus ansprechende Szenen. Nach der interessantesten Exposition wird das Publikum unvermittelt in eine stylische Actionszene inmitten aktiver Feuerwerksbatterien geworfen. So kann es weiter gehen…

The Gray Man ©Netflix

Doch dann dauert es leider bis zum großen – in diesem Fall aber sehr intimen – Finale in Form eines gut inszenierten Zweikampf mit starker Action, welcher eine brutale Körperlichkeit innewohnt, bis „The Gray Man“ wieder richtig überzeugen kann. Der komplette austauschbare Mittelteil wird dabei einzig von den Darsteller*innen getragen. Chris Evans glänzt mit spaßigem Overacting und der ausschließlich über One-Liner kommunizierende Ryan Gosling kaschiert die wenigen Facetten seiner Figur mit seiner einnehmenden Aura. Ana de Armas und Billy Bob Thornton hingegen bekommen wenig zu tun, glänzen dabei aber ähnlich wie Gosling mit natürlichem Charme.

The Gray Man ©Netflix

Die Russo-Brüder wechseln die Schauplätze wie ihre Unterhosen. Das macht „The Gray Man“ zu einer Film gewordenen „Stadt, Land, Fluss“-Partie, die zwar rasant erzählt ist und ein hohes Tempo an den Tag legt, dabei aber nicht über die offensichtlichen Schwächen hinwegtäuschen kann. Was bleibt sind zwei schöne Actionszenen, einige visuell ansprechende Momente und ein launiger Cast – aber auch viel unnötiges Mittelmaß.

The Gray Man ©Netflix

Fazit

Durchschnittliche Agenten-Action mit wenigen Highlights und einem launigen Cast!

Bewertung: 3 von 5.

Wie hat Dir „The Gray Man“ gefallen?

DER WATCHDOG – FILMKRITIK MIT HUND

WEITERE KRITIKEN

  • A Family Affair
  • Crawing Closer | Netflix
  • Supacell: Kritik zur Netflix Serie
  • Pandemonium – Die Hölle kennt keine Vergebung
  • The Mental State – Unter Verdacht
  • Trigger Warning | Netflix
  • Mothers‘ Instinct
  • Miller’s Girl
  • Die Erbschaft | Netflix
  • Daddio – Eine Nacht in New York
  • Quicksand – Gefangen im Treibsand
  • The Harbinger
  • Joko Anwar’s Nightmares and Daydreams: Das Postfach – Kritik / Folgenbesprechung
  • Joko Anwar’s Nightmares and Daydreams: Hypnotisiert – Kritik / Folgenbesprechung
  • Joko Anwar’s Nightmares and Daydreams: Die andere Seite – Kritik / Folgenbesprechung